Einmal ist nicht genug
Der Deutsche Bernt Lüchtenborg will die Erde nonstop zwei Mal umsegeln
Einmal mit, einmal gegen Wind und Strom, so lautet der Plan des 55-Jährigen, einfach nach der ersten Runde in der Nähe von Gran Canaria umdrehen und eine zweite Runde dranhängen. Und zwar nonstop und allein. "Sail2horizons" ist der Name dieses Projekts, das am 27. Juni in Cuxhaven beginnen und etwa eineinhalb Jahre dauern soll. In dieser Zeit wird Lüchtenborg mittels spezieller Sonden Daten zu Wind, Wasser und Temperatur erfassen und an das Leibniz-Institut für Ostseeforschung (IOW) in Warnemünde schicken. Die Wissenschafter erhoffen sich wertvolle Erkenntnisse für ihre Forschungen, da sie noch nie zuvor Zugang zu einem so umfassenden Datensatz, vor allem aus dem Südpolarmeer, hatten. Lüchtenborg will damit den rein egoistischen Motiven seines Projekts – „so etwas hat noch niemand vor mir gemacht“ – einen zusätzlichen Sinn geben. Er wird selbst in den abgelegenen Revieren regelmäßig Wasserproben entnehmen.
Erfahrung mit ausgedehnten Reisen hat der ehemalige Bauunternehmer ja. Im Jahr 2000 brach er zu einer Weltreise unter Segeln auf, die letztlich fünf Jahre dauerte, seine Erfahrungen schrieb er in seinem Buch "Meereslust" nieder.
Einigermaßen schwierig ist allerdings die Logistik für die doppelte Weltumsegelung. Lüchteborg baute zwei Kojen und die Dusche zu Stauraum für Lebensmittel um, der Trinkwassertank fasst 1.800 Liter. Extra Wasser gibt es über eine spezielle Konstruktion: Ein Step-Gerät an Deck, mit dem Lüchtenborg seine Beinmuskeln trainieren will, betreibt eine Entsalzungsanlage – doppelter Gewinn, sozusagen.
www.sail2horizons.com