LIebe Leserin, lieber Leser!

Der Gennaker ist das beliebteste Raumschotsegel, so gut wie alle modernen Boote und Yachten sind explizit dafür konzipiert. Allerdings ist ein gewisser Respekt vor seiner Handhabung in der Seglergemeinde weit verbreitet. Dem wollen wir mit einer ausführlichen und umfangreich bebilderten Story („Anleitung zum Genuss“, ab Seite 36) entgegenwirken, die zeigt, worauf es beim Halsen und Trimmen ankommt. Im Mittelpunkt der Schritt-für-Schritt-Anleitungen steht außerdem das Setzen und Bergen aus Cockpit, Vorschiffsluke oder Segelsack mit Hilfe einer Halsleine, wie es Hobbysegler auf Yachten bis 35 Fuß und mit einem Gennaker in der Größe von rund 100 m2 angehen sollten. Denn während auf größeren Yachten Setz- und Bergehilfen wie Endlosrollanlage oder Bergesack Sinn machen, ist in diesem Segment der konventionelle Gennaker meist die bessere Wahl. Er reduziert die Fehlerquote, die oft auf technische Hilfsmittel zurückzuführen ist, und macht aufgrund der größeren Segelfläche und besseren Trimmbarkeit mehr Spaß – vorausgesetzt, man weiß, wie es funktioniert.

Die Idee zu dieser Story wurde vor etwa einem Jahr geboren, die Umsetzung, speziell die Illustration, gestaltete sich allerdings sehr zeitintensiv. Um passende Bilder machen zu können, benötigten wir unterschiedliche Segelboote, verschiedene Windbedingungen, passables Wetter, ein Motorboot für den Fotografen sowie erfahrene, kompetente Segler. Deshalb an dieser Stelle ein großes Dankeschön: An unseren hoch dekorierten Mitarbeiterstab – so brachten sich die Olympiateilnehmer bzw. -Medaillengewinner Hans Spitzauer, Christian Binder und Wolfgang Mayrhofer ein –, an die Kollegen, die ihre Boote zur Verfügung stellten, und an die Verantwortlichen des Bundesleistungszentrums in Neusiedl, auf dessen Infrastruktur wir zugreifen durften. Gemeinsam schaffen wir das, hörten wir in letzter Zeit oft. Stimmt genau.

Apropos: Die Lockerung der Reisebeschränkungen vor wenigen Wochen war auch für die nautische Szene ein Befreiungsschlag. Wir haben sofort darauf reagiert und sind zu einem Törn nach Kroatien aufgebrochen, um Ihnen Informationen aus erster Hand liefern zu können. Gleichzeitig haben wir die neue Bavaria C42 getestet, die seit heuer bei Pitter gechartert werden kann. Der Fahrbericht folgt demnächst, in diesem Heft erfahren Sie, was Yachties derzeit von Kroatien und den Kroaten erwarten dürfen. Nur soviel vorab: Ich segle seit den 1970er Jahren in diesem Revier, doch diese Woche zählt ohne Übertreibung zu den schönsten überhaupt. „Zeit des Erwachens“, ab Seite 20.

Herzlichst

Roland Duller