Elan 360 S

Verjüngte Nachfolgerin der prämierten Elan 350 im Test

„Never change a winning team“, dieses Motto gilt nicht nur im Fußballsport. Auch immer mehr Werften halten sich an die Weisheit des legendären britischen Trainers Sir Alf Ramsey, und so setzt man auch bei Elan auf die Überarbeitung erfolgreicher Modelle anstatt in immer kürzeren Abständen komplette Neuentwicklungen auf den Markt zu bringen.
Nachdem die Elan 310 durch die Elan 320 ersetzt wurde, hat die slowenische Werft auch ihr Erfolgsmodell Elan 350, das 2011 den Titel „European Yacht of the Year“ holte und mehr als hundert Mal verkauft wurde, gründlich überarbeitet.
Unverändert ließ man Bewährtes, wie den von Rob Humphreys entworfenen Rumpf. 2011 galt das den Volvo-Ocean-Racern nachempfundene Design mit extrabreitem Heck, Doppelruderanlage und markanten, weit nach vorne reichenden Chines als radikal. Heute ist es genau am Puls der Zeit – die Slowenen hatten definitiv einen guten Riecher.
Überarbeitet wurden Deck und Cockpit. Die Elan 360 erhielt wie ihre große Schwester Elan 400 neue, bündig eingelassene Flush-Luken, die am Vorschiff ein barrierefreies Arbeiten ermöglichen, sowie ein trapezförmiges Rumpffenster und eine integrierte Fußreling. Im Cockpit wurde die leicht gebogene Alu-Travellerschiene – eine potenzielle Stolperfalle – durch eine versenkte Variante ersetzt. Optional kann man mit einer abnehmbaren Querducht den Heckspiegel verschließen. Den beiden Steuersäulen wurden zwei rotierende Plotterhalterungen spendiert, damit hat der Rudergänger immer den richtigen Blickwinkel zum Bildschirm. Der Niedergang wurde flacher gestaltet und in die Achterkajüte eine zusätzliche Luke eingebaut.
Neu ist auch, dass die Elan 360 in einer sportlicheren und leichteren S-Version erhältlich ist. Dabei kommt die Vail-Technologie – wie Elan das Vakuum-Infusionsverfahren mit Vinylester-Harz nennt – nicht nur beim Rumpf sondern auch beim Deck zum Einsatz. Das Hauptschott ist in Komposit gefertigt, die Möbel in Sandwich. Alles in allem ließ sich so eine Gewichtsreduktion von 6 bis 7 Prozent erzielen. Durch die Verwendung von Vinylester soll das Schiff zudem schneller, steifer und weniger anfällig für Osmose sein. Die Standardversion wurde gegenüber der Vorgängerin um 250 kg abgespeckt, die S-Version verspricht sogar eine Gewichtsreduktion von fast 500 kg.
Ihre wahren Stärken spielt der kleine Performance-Cruiser naturgemäß unter Segeln aus. Leider herrschte am Testtag vor Biograd Flaute, die nur um die Mittagszeit von einem thermischen Lüftchen durchbrochen wurde. Trotzdem konnte die Elan ihr beeindruckendes Geschwindigkeitspotenzial abrufen. Bei nur 10 bis 12 Knoten Wind rauschte sie auf der Kreuz mit 6,2 Knoten dahin. Raumschots waren sogar 8 Knoten drinnen.

Den gesamten Artikel finden Sie in der Yachtrevue 5/2014!

Der komplette Bericht als PDF-Download:

Weitere Artikel aus diesem Ressort

Ressort Segelboottests
Gute Arbeit. Die französischen Konstrukteure von Berret-Racoupeau haben enorm viel Volumen zu einem eleganten Rumpf mit respektablen Segeleigenschaften geformt

Französische Revolution

Früher Vogel. Die deutsche Werft bringt mit Hanse 360 und 590 zwei Weltpremieren zum Yachting Festival ...

Ressort Segelboottests
Erfolgsformel. Maurizio Cossutti kombiniert einen breiten Rumpf mit reichlich Segelfläche und generiert so hohe Formstabilität, jede Menge Platz und gute Segelleistung

Wettkampftyp

Sieggewohnt. Bavaria gewinnt innerhalb von drei Jahren zum zweiten Mal mit einem Maurizio-Cossutti-Design ...

Ressort Segelboottests
PDF-Download
Wandelbar. Das Marc-Lombard-Design erfüllt in der Basisversion die Anforderungen am Chartermarkt. Wer richtig Segelspaß haben will, sollte sich für das First-Paket entscheiden – damit eröffnet sich eine andere Welt

Everybody's Darling

Beneteau. Die Oceanis 37.1 ist eine ansprechende, vielseitige Yacht, die sich für individuelle Bedürfnisse ...

Ressort Segelboottests
PDF-Download
Designtrick. Riesige Rumpfluken und ein mehrfach gebrochener Freibord verleihen der voluminösen und hochbordigen Yacht ein ansprechendes Äußeres

Hüftgold

Ausgereizt. Die Yachten werden breiter und breiter, Dufour war und ist in dieser Hinsicht Vorreiter. Es ...

Ressort Segelboottests
PDF-Download
Wetterfest. Erstmals ohne Achterstag, dafür mit ausgestelltem Groß. Die jüngste Saffier glänzt nach wie vor bei Wind und Welle, auf heimischen Revieren steht ihr das Plus an Segelfläche besonders gut

Siegertyp

Einstiegsdroge. Die holländische Werft rundet ihre preisgekrönte Daysailer-Modellpalette mit einem modern ...

Ressort Segelboottests
PDF-Download
Optimierungsmaßnahmen. Das neue Riggkonzept sieht einen weit vorne stehenden Mast und eine Genua statt Selbst­wendefock vor. Das wirkt sich positiv auf die Segeleigenschaften aus, wie die Lagoon 51 beim Vergleichstest mit anderen Kats dieser Größe unter Beweis stellte

Schatz der Erfahrung

Feinschliff. Der Weltmarktführer bei den Katamaranen hat die Lagoon 50 durch eine 51er ersetzt. Man ...