Die Holländer sind ein Volk der Seefahrer und Bootsbauer, das ist bekannt. Die Brüder Dean und Dennis Hennevanger wuchsen in genau dieser Tradition auf und segelten als Kleinkinder mit dem Vater acht Jahre lang um die Welt. Nach Beendigung des Abenteuers gründete der Herr Papa die Werft Saffier Maritiem in Ijmuiden, deren Geschicke mittlerweile von den Söhnen geleitet wird. Dennis kümmert sich um Verkauf und Marketing, Dean um Konstruktion und Design der Yachten. Die Palette besteht allerdings nicht aus Blauwasseryachten, wie man angesichts des Backgrounds vermuten möchte, sondern aus Kleinkreuzern für den Einsatz auf Binnenseen oder küstennahen Gewässern. Stil und Optik sind traditionell, Unterwasserschiff, Kieldesign und Segelplan aber auf der Höhe der Zeit. Aktuell im Programm: Eine Daysailer-Linie namens Elegance, die aus drei Yachten zwischen 23 und 33 Fuß besteht, sowie eine Classic-Reihe. Letztere ist als Weekender konzipiert, wobei die beiden kleineren Modelle auf den Rümpfen der Daysailer basieren.
Das traditionelle Design ist nur eine Gemeinsamkeit der Palette, eine weitere scheint das Sieger-Gen zu sein. 2009 wurde die Saffier SE 26 in der Kategorie Spezial-Yachten zu Europas Yacht des Jahres gewählt, zwei Jahre später gelang dies der Saffier SE 23. Bemerkenswerte Erfolge, die einiges über die Qualität der Yachten aussagen. Und, wie man freimütig zugibt, dem Umsatz durchaus zuträglich waren. Zuletzt wurde die Saffier SE 33 für die Wahl zu Europas Yacht des Jahres 2015 nominiert. Zum Sieg reichte es diesmal nicht, doch allein die Nominierung gilt in der Branche als Auszeichnung. Zu Recht, wie die Testfahren vor Santa Margharita zeigten.
Am Puls der Zeit
Konstrukteur Dean Hennevanger rückte bei der Saffier 33 die klassischen Zitate zugunsten moderner Elemente in den Hintergrund. Der Rumpf ist schlank, aber nach achtern hin nicht so stark verjüngt wie bei den anderen Modellen. Das verleiht ihr ein modernes Aussehen und generiert mehr Platz für die Sonnenliege im Heckbereich. Letzterer kann überdies mit einer Badeplattform aufwarten, ein Feature, das man in Kombination mit einem negativen Spiegel selten sieht. Weiteres Zugeständnis an den Zeitgeist ist der senkrechte Bugsteven statt eines Löffelbuges, wie er für Yachten dieses Genres typisch ist. Angenehmer Nebeneffekt: Die längere Wasserlinie wirkt sich leistungssteigernd aus – Länge läuft bekanntlich.
Der Segelplan ist für Solosegler und kleine Mannschaften optimiert. Serienmäßig trägt die Saffier ein Alurigg mit Powergroß und Selbstwendefock, die über eine im Deck versenkte Rollreffanlage bedient wird. Kleiner Wermutstropfen: Das ohnehin kleine Vorsegeldreieck wird dadurch noch ein bisschen kleiner.
Den gesamten Fahrbericht lesen Sie in der Yachtrevue 4/2015!