iShares Cup Kiel
Nach einer Kollision muss Andreas Hagara beim iShares Cup in Kiel mit Holmatro ein DSQ hinnehmen
Der letzte Tag des iShares Cup in Kiel, der zur Extreme 40 Sailing Serie zählt, geriet zur puren Werbung für den Segelsport und veranlasste die Segler zu Liebeserklärungen an die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt. „Das war absolut phantastisch, die beste Etappe“ so Shirley Robertson (Großbritannien). Die zweimalige Olympiasiegerin bedankte sich artig beim enthusiastischen Kieler Publikum mit ebenso eleganten wie waghalsigen Aktionen auf einer Kufe direkt vor der Kiellinie. Crewmitglied Fraser Brown will unbedingt mit dem iShares Cup wieder nach Kiel kommen: „In Lugano hatten wir schlechte Segelbedingungen und kaum Zuschauer, in Hyères gab es gutes Segeln ohne Zuschauer, in Cowes war es superwindig und keine Zuschauer und hier in Kiel war es gutes Segeln und viele Zuschauer. Das war hier das Beste.“
Vielleicht hätte auch Kiel-Sieger Ed Baird genau das Gleiche gesagt, aber der America`s Cup Sieger und seine Alinghi waren zunächst in eine Protestverhandlung verstrickt. Leidtragende dabei war das britische America`s Cup-Projekt TEAMORIGIN. Die fleißigen Briten – vor Kiel an der Spitze der Serie – mussten nach einer Kollision aufgeben und schnellstens an Land geschleppt werden. Holmatro war unter Skipper Andreas Hagara den Briten an der Lee-Tonne ins Heck gerauscht – in Ermangelung von Ausweichmöglichkeiten, und dass es die nicht gab, lag laut Hagara an Alinghi, die Holmatro keinen Raum zum Ausweichen gab. Pikant an der Situation ist, dass damit die drei besten Teams aus bislang drei Veranstaltungen in einen Konflikt verstrickt waren. Hinter TEAMORIGIN, deren beschädigtes Heck schnell Wasser nahm, rangierten vor dem Kieler Event Alinghi mit einem Punkt Abstand und Holmatro. Die Jury schrieb TEAMORIGIN den Durchschnitt der bisherigen Platzierungen als Wiedergutmachung zu, Holmatro bekam den Schwarzen Peter und wurde disqualifiziert. Ärgerlich
„Absolut glücklich“ war hingegen Kiels Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz angesichts der riesigen Begeisterung für den iShares Cup in der Landeshauptstadt. Allein am Sonntag kamen 40.000 Besucher an die Kiellinie. Mit rund 70.000 Zuschauern feierte der iShares Cup eine glanzvolle Premiere in Kiel und machte deutlich, wie Segeln für das Publikum attraktiv präsentiert werden kann.
Das Finale findet von 19. bis 21. September in Amsterdam statt.
Endstand iShares Cup Kiel (18 Wettfahrten):
1. Alinghi, Skipper Ed Baird, 139
2. TEAMORIGIN, Robert Greenalgh, 137
3. Team Aqua, Alister Richardson, 119
4. Team BT, Nick Moloney, 113
5. Tommy Hilfiger, Randy Smyth, 105
6. Oman Sail, Pete Cumming, 104
7. JPMorgan Asset Management, Shirley Robertson, 98
8. Homatro, Andreas Hagara, 93
9. iShares, Hugh Styles, 92
10. Volvo Ocean Race, Herbert Dercksen, 71
Gesamtstand iShares Cup nach vier von fünf Veranstaltungen:
1. TEAMORIGIN ex aequo mit Alinghi, 36 Punkte
3. Team BT, 25
4. Holmatro, 23