Yachtrevue 11/2017
- Wenn Sie Printabonnent oder OeSV-Mitglied sind, können Sie die Ausgabe 11/2017 im APA-Kiosk kostenlos (OeSV-Mitglieder) bzw. um € 0,35 (Printabonnenten) lesen bzw. herunterladen.
- Zum APA-Kiosk
Printabonnenten sowie OeSV-Mitglieder können dieses PDF kostenlos herunterladen. Bitte gehen Sie wie folgt vor:
Liebe Leserin, lieber Leser!
15 Yachten in fünf Kategorien haben sich heuer für die Wahl zu Europas Yachten des Jahres, kurz EYOTY, qualifiziert, die Testfahrten wurden in den letzten Wochen vor La Rochelle und Barcelona absolviert. Ich hatte also Gelegenheit, in kurzer Zeit mit zahlreichen unterschiedlichen Modellen zu segeln, und möchte die Erfahrungen, die ich dabei gewonnen habe, an dieser Stelle mit Ihnen teilen:
Nachdem im Vorjahr kleinere französische Werften die Konventionen im Yachtdesign völlig über den Haufen warfen, hat dieser Trend nun in überraschend radikaler Weise auf Großserienwerften übergegriffen. So bringt Jeanneau mit der Sun Odyssey 440 eine Yacht im Walkaround-Stil auf den Markt, sprich mit rundum laufendem Seitendeck ohne Stufen. Beneteau hat für die Oceanis 50.1 ein Rumpfkonzept entwickelt, das an einen Suppenteller erinnert. Es generiert unter Wasser eine geringe benetzte Fläche, über der Wasserlinie aber viel Volumen und schafft so ein nie gekanntes Raumgefühl. Sehr breite Doppelkojen, Cinemascope-Rumpfluken, indirekte Beleuchtung, fixer Bugspriet und zahlreiche Sonnenliegen sind Features, die aktuell nahezu jede Neuerscheinung zu bieten hat.
Die Schattenseite dieser Entwicklung betrifft das Deck, wo sich alle segelrelevanten Einrichtungen um den Steuerstand gruppieren. Das birgt Probleme, etwa die mangelhafte Bedienbarkeit der Winschen oder der Leinenwust, der sich im Umfeld der Räder am Boden türmt. Hier besteht für einige Werften noch Handlungsbedarf.
Unübersehbar ist auch der Trend zu Doppelruderanlagen. Für Oliver Racoupeau, der es mit drei seiner Konstruktionen (Amel 50, Oceanis 50.1 und Saona 47) ins EYOTY-Finale geschafft hat, eine logische Entwicklung: „Doppelruderanlagen erhöhen zwar nicht die Stabilität, sorgen aber dafür, dass die Yachten bei viel Wind sowohl an der Kreuz als auch raumschots länger kontrollierbar bleiben.“
Alle Finalistinnen im Kurzporträt finden Sie ab Seite 34 („Erfolgsformat“). Die Siegerinnen werden nach einer finalen Diskussion im Jänner zum Auftakt der boot in Düsseldorf im Rahmen eines Branchenabends gekürt.
Herzlichst
Roland Duller