Polieren, aber richtig
Wer das Gelcoat seiner Yacht pflegt, trägt damit auch zu deren Werterhalt bei. Eine Anleitung für den Umgang mit Politur, Wachs & Co
Gelcoat, das nicht gepflegt wird, verliert nicht nur an Glanz, es zieht zudem Schmutz und Ablagerungen wie ein Magnet an und wird damit unansehnlich. Dass liegt daran, dass UV-Strahlung und andere Umwelteinflüsse die schützende Außenhaut der Yacht langsam zersetzen. So bilden sich kleine Krater, an denen sich Schmutz- und Salzpartikel leichter festsetzen können als an einer spiegelglatten Oberfläche.
Dieser Prozess lässt sich auf Dauer zwar nicht verhindern, durch regelmäßige Pflege aber sehr wohl verlangsamen. Wer sein Boot von Beginn an pflegt, investiert also auch in seinen Werterhalt. Verkreidetes Gelcoat lässt ein Boot älter erscheinen als es ist, Abschläge beim Wiederverkaufswert sind die Folge.
"Bei ganz neuen Booten reicht das regelmäßige Aufbringen einer Wachsschutzschichte, um den Glanz möglichst lange zu erhalten. Mit dem Polieren sollte man nicht zu früh beginnen, besonders, wenn der Rumpf lackiert ist", empfiehlt Bootsbauer Tobias van Kooij vom mobilen Yachtservice. Für lackierte Rümpfe gelten ohnehin andere Regeln als für Gelcoat: Sie sollten nicht gewachst, sondern mit speziellen Lack-Reinigern behandelt werden. Außerdem ist nur Acryl-Lack für das Polieren geeignet, PU-Lack darf man hingegen gar nicht bzw. frühestens nach fünf bis sieben Jahren polieren, da sonst die oberste Glanzschicht zerstört wird.
Neues versus altes Gelcoat
Ab der fünften Saison sollte man daran denken das Gelcoat mit einem feinen Poliermittel zu bearbeiten, in Revieren mit intensiver Sonneneinstrahlung eventuell sogar früher. Besonders anfällig sind dunkle Gelcoats, die sich schneller aufheizen und von UV-Licht, Schmutz und Salzwasser besonders stark angegriffen werden. Tritt eine leichte Mattierung auf, ist es Zeit zur Poliermaschine zu greifen. Auch das Scheuern der Fender an den Bordwänden oder leichte Einparkschäden lassen die Optik leiden und erfordern ein Eingreifen.