Der Traum vom Fliegen
Wingfoil Spezial. Die relativ junge Sportart liegt international total im Trend und setzt sich auch auf heimischen Gewässern mehr und mehr durch. In einem ausführlichen Sonderteil, der sich speziell an Einsteiger richtet, haben wir Wissenswertes zur Materialwahl, zu Revieren sowie zum Aufrechterhalten der anfänglichen Begeisterung auch in schwierigen Phasen zusammengetragen
Der Witz ist die dritte Dimension. Du hebst ab, schwebst über dem Wasser, dein Herz wird leicht, die Welt plötzlich leise und der Wind in deinen Händen zu deinem Verbündeten. Foilen vermittelt ein Glück, das mit kaum etwas anderem zu vergleichen ist. Wie so oft ist der Segen aber gleichzeitig Fluch. Die dritte Dimension macht nämlich nicht nur Mega-Spaß, sondern auch die meisten Probleme. Das Handling des Wings erschließt sich relativ rasch, vor allem wenn man Segeln, Surfen oder Kiten kann und über die Grundregeln, nach denen sich Wind in Vortrieb verwandeln lässt, Bescheid weiß. Auf das Foil zu kommen und sich dort kontrolliert zu halten, ist hingegen ein Schritt, der den meisten deutlich schwerer fällt. Ja, es gibt Typen, die das Wingfoilen an einem Wochenende erlernen. Die sind üblicherweise unter 30, sehr sportlich und haben überdurchschnittliches Balance-Gefühl sowie einschlägige Vorerfahrung. Der gewöhnliche Wing-Anfänger ist nach einem Wochenende am Wasser hingegen weit entfernt vom beglückenden Foil-Erlebnis, dafür mit zahlreichen blauen Flecken und möglicherweise auch einem leicht angeknacksten Ego versehen. Man kann das Wingfoilen auch nicht „ausprobieren“, genauso wenig wie das Tiefschnee-Schifahren oder das Spielen eines Klavierstücks von Rachmaninoff. Ehe man in diesen Genuss kommt, muss man sich da wie dort zuerst in mühevoller Arbeit Fertigkeiten und Routine aneignen. Daran führt kein Weg vorbei. Man kann aber bewusst Rahmenbedingungen schaffen, die diesen Weg weniger steinig machen, und genau darum soll es in Folge gehen.