Brenta 33
Die Ästhetik des Segelns ist für Luca Brenta Yachtdesign oberste Instanz. Der Daysailer kann als Lehrbeispiel für diese Philosophie dienen
Design spielt im modernen Yachtbau eine immer größere Rolle. Eine Werft, die erfolgreich sein will, muss in das Styling investieren. Das gilt speziell im gehobenen Preissegment. Vorreiter dieses Trends war das Mailänder Büro Brenta Yacht Design, in dem vor zehn Jahren die Brenta 30, Stilikone und Mutter aller Edel-Daysailer, entstand. Die kleine Schwester der genauso schicken Brenta 38 verkaufte sich insgesamt 40 Mal, nun war die Zeit reif, die Lücke zwischen diesen beiden Modellen zu schließen. Das Konzept der Brenta 33 hatte Chefdesigner Lorenzo Argento schon länger im Kopf. Doch er wollte nichts dem Zufall überlassen, legte Entwürfe potenziellen Eignern vor, analysierte deren Feedback, tüftelte, feilte und optimierte. Was blieb ist jener stilistisch überhöhte Minimalismus, der alle Brentas eint.
Charakteryacht
Schlichtheit und Eleganz der Brenta 33 sind das Resultat aus akzentuierten Linien, kaum sichtbaren Beschlägen, einem fast leeren Cockpit, niedrigem Freibord, flachem Kajütaufbau und offenem Heck. Wesentliches Unterscheidungsmerkmal zur Brenta 30 ist der insgesamt rund 40 Zentimeter breitere und im Heckbereich nur minimal verjüngte Rumpf mit gemäßigten seitlichen Abrisskanten, sogenannten Chines. Die 33 wirkt dadurch sportlicher und moderner. Bei der Konzeption des Unterwasserschiffs lag das Hauptaugenmerk auf guten Allroundeigenschaften. Die Brenta will kein reiner Racer sein, sondern eine gut segelnde, einfach zu beherrschende Allroundyacht. Erzielt wird dies durch vergleichsweise viel Volumen im Vorschiff mit flachem U-Spant und einer maßvollen Rundung des Unterwasserschiffes im Heckbereich. Dieses Design generiert mehrere Vorteile: Gutmütiges Verhalten bei Starkwind unter Gennaker, rasches Angleiten (wofür interessanterweise die flache Bugsektion den entscheidenden Beitrag leistet) und, dank gering benetzter Fläche, flotte Gangart bei Leichtwind.
Wesentlichen Anteil an der Leistungsfähigkeit haben Kiel und Ruder. Beim 2,20 Meter tiefgehenden Kiel konnte man auf Vorhandenes zurückgreifen und die Bombe der Brenta 30 verwenden. Einziger Unterschied: Auf der 33 gleitet sie exakt 30 Zentimeter tiefer durchs Wasser. Das Ruder ist extrem lang und schlank. Das beugt möglichen Sonnenschüssen vor und verleiht ihm die Präzision eines Skalpells.
Rumpf und Deck werden in Sandwich gebaut und bestehen zu 90 Prozent aus Karbon. Ausnahme: Für die äußerste und innerste Lage hat man aus produktionstechnischen Gründen Glasfaser verwendet, da man mit Gelcoat und nicht mit einer Lackierung arbeiten wollte. Die Qualität ist ordentlich: makellos glatter, dunkelblauer Rumpf, präzise verlegtes Teakdeck und kein sichtbares Laminat im Inneren.
Weniger ist mehr
Ihre Eigenständigkeit bezieht die Brenta 33 aus dem ganz besonderen Deckslayout.