Dufour 310 GL

Mit der ersten 31-Fuß-Yacht mit zwei Steuerständen setzt die französische Werft neue Maßstäbe

Dufour 310 GL

Der Name ist Programm. Unter der Marke „Grand’Large“ baut die französische Werft Dufour Fahrtenyachten mit ausladenden, aber sportlichen Linien und üppigem Platzangebot über und unter Deck. Die für Dufour typische keilförmige Rumpfform mit extrem breitem Heck verlangt aber nicht nur zwei Steuerräder, sondern auch zwei Ruderblätter. 2011 waren die Franzosen die ersten, die mit der 335 GL eine Yacht in der 10-Meter-Klasse mit Doppelsteueranlage und -ruder bauten. Inzwischen sind andere Werften gefolgt und kleinere Yachten mit zwei Steuerständen keine Ausnahmeerscheinung mehr.
Auch beim neuen Einsteigermodell, der Dufour 310 GL, die zwei Fuß weniger als die Vorgängerin misst, hat Hausdesigner Umberto Felci mit einem Verhältnis von 2,82:1 bei Rumpflänge zu Breite in erster Linie auf viel Volumen gesetzt. Die kleinste Dufour wird ab den Püttings extrem ausladend und musste daher auch mit zwei Rädern und Ruderblättern bestückt werden.
Der größte Vorteil dieser Konfiguration macht sich beim ersten Schritt auf das Boot bemerkbar. Im Gegensatz zu anderen Yachten in dieser Klasse muss man nicht am Steuerstand vorbeiturnen oder mit einem klappbaren Rad einen zweifelhaften Kompromiss eingehen. Man spaziert erhobenen Hauptes und ohne Wirbelsäulenverkrümmung ins Cockpit, auch je eine Reisetasche pro Hand stellt kein Hindernis dar.
Das Cockpit ist für diese Klasse sehr geräumig, auch weil standardmäßig auf einen fixen Tisch verzichtet wurde. Die Cockpitbänke bieten mit einer Länge von 1,25 m ausreichend Platz für vier Personen, die dank hochgezogener Sülls mit breiten Duchten sehr bequem sitzen können. Gemütlich hat es auch der Rudergänger, der auf Grund des fehlenden Achterstags in seiner Bewegungsfreiheit uneingeschränkt ist und vom seitlichen Süll einen optimalen Blick in die Segel und auf die Instrumente hat. Auf einen Steuermannsitz direkt hinter dem Rad muss er jedoch verzichten, da in der Standardversion das Heck offen und auch die optionale Badeplattform zu schmal zum Sitzen ist.
Beim Deckslayout hatte die Werft zwar kleine Crews, aber offenbar keine einsamen Wölfe im Blick. Für Solosegler ist die Dufour nur eingeschränkt tauglich.

Den gesamten Fahrbericht lesen Sie in der Yachtrevue 7/2015, am Kiosk ab 3. Juli!

Der komplette Bericht als PDF-Download:

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