Delphia 31
Multitalent aus Polen, das mit nicht alltäglichen Werten überzeugt
Delphia Yachts, die Werft, die im tiefen Masuren in Polen zu Hause ist, baut seit den 1980er Jahren Yachten. Früher fertigte man ausschließlich Rümpfe und Decks für namhafte Segel- und Motorbootfirmen, später lancierte man mit Sportina und Delphia zwei Eigenmarken. In Summe werden pro Jahr rund 3.000 Yachten ausgeliefert, damit gehört Delphia Yachts zu den größten Werften Europas, eine Tatsache, die hierzulande kaum bekannt ist. Außer rund um den Neusiedler See, denn hier hat Österreichimporteur Nils Möstl vom Sailing Center in den letzten Jahren etliche Delphia 26 und 28 verkauft und damit der Marke zu einer gewissen Popularität verholfen. Zu Recht: Die Delphia 26 ist in ihrer Liga nahezu konkurrenzlos (siehe auch Test in YR 9/2008) und die Delphia 28 bietet nicht nur jede Menge Platz, sondern lässt auch mit Erfolgen bei Yardstick-Regatten aufhorchen.
Insgesamt umfasst die Segelyacht-Palette neun Modelle zwischen 24 und 47 Fuß, wobei die polnische Werft die Yachten nach guter alter Tradition fertigt: Bodengruppe und Schotten werden anlaminiert, die Rumpf-Deck-Verbindung geklebt, überlaminiert und zusätzlich verschraubt. Eine sehr aufwändige Methode, die heutzutage nur mehr von wenigen Werften praktiziert wird, aber als überaus solide gilt.
Neuer Stil
Der Rumpf der Delphia 31 stammt aus dem Rechner des polnischen Konstrukteurs Andrzej Skrzat. Er setzte auf zeitgemäße Linien mit hohem Freibord, steilem Bugsteven und breitem Heck sowie eine Kajüte mit großen Fensterflächen. Die Yacht wirkt überaus modern, dazu tragen auch das Rigg mit kleinem Vorsegeldreieck (110 %) und das Innendesign bei. Letzteres orientiert sich an jenem der Delphia 46CC, für das Birgit Schnaase verantwortlich war. Schnaase? Eine Innenarchitektin mit großem Maritim-Renommee, die einst für Hanse Yachts das loftartige Interieur entwickelt und den hochwertigen Contest-Yachten einen zeitgemäßen Look verpasst hat.
Das Cockpit ist breit, auf den Bänken sitzt es sich dank eines ausgeprägten Knicks in der Rückenlehne sehr komfortabel. Bei Lage kann man sich mit den Füßen an der gegenüberliegenden Bank oder an einem am Boden montierten Nirobügel abstützen, sportliche Mitsegler nehmen auf den Sülls Platz.
Die Yacht wird, wie in dieser Liga üblich, mit Rad oder Pinne angeboten. Aus Sicht des Autors ist eine Pinne mit Ausleger die beste Wahl. Sie erlaubt präzises Lenken, weil der auf den seitlichen Sülls sitzende Steuermann die Windfäden im Vorsegel permanent im Blick hat.
Den kompletten Artikel finden Sie in der Yachtrevue 12/2013