Solaris 72 DH
Alles über die Qualitäten einer Luxusyacht, die für weltweite Fahrt gebaut wurde,
Lokalaugenschein beim Festival de la Plaisance in Cannes. Zwei neue, gleich lange, aber höchst unterschiedliche aussehende Solaris-Yachten liegen hier Bordwand an Bordwand. Beide Weltpremieren, beide von außergewöhnlicher Qualität, beide in Semicustom-Bauweise, also maßgeschneidert auf die Bedürfnisse des jeweiligen Eigners. Unweigerlich drängt sich dem Unbedarften die Frage auf: Warum? Warum gleich zwei? Die Antwort ist simpel: Geschmäcker sind sehr verschieden und Solaris will für jeden Gusto den richtigen Leckerbissen parat haben.
Die Unterschiede im Detail:
N Die 72 Classic ist eine Yacht mit ultramodernem, von Javier Soto Acebal gezeichnetem Rumpf. Der junge Argentinier hat ihn mit einem Deck im Retro-Style, nämlich einem klassischen Pilot House, und einem zeitgemäßen, sportlichen Karbonrigg kombiniert. Diese Symbiose aus Moderne und Klassik, Sportlichkeit und Fahrtentauglichkeit verleiht der Yacht eine Vielseitigkeit, die sie für Regattaeinsätze und Blauwasserfahrten gleichermaßen qualifiziert.
N Die 72 DH stammt aus dem Computer von Doug Peterson. Seine Erfahrung in der Konstruktion seegehender Blauwasseryachten schlug sich in einem traditionell wirkenden Rumpf mit U-spantigem Unterwasserschiff, leicht geneigtem Bugsteven und schlankem Heck nieder. Das flache Deck mit moderatem Schandeck, markantem Deckshaus mit großen Fensterflächen und doppeltem Cockpit fügt sich harmonisch in das Gesamtbild. Die Optik ist wichtig, aber den inneren Werten widmete man mindestens genauso viel Aufmerksamkeit. Die ausgestellte 72 DH wurde für eine Weltumsegelung konzipiert, wobei der Eigner in jeder Hinsicht auf größtmöglichen Komfort bestand. Was das im Detail bedeutet, davon durfte sich der Autor während eines Kurztörns an der Costa Smeralda ein Bild machen.
Wahrheitsfindung
Wie viel? Das ist beim Yachtkauf eine der zentralen Fragen, sie wird aber häufig wenig zufriedenstellend beantwortet. Meist ist der Basispreis von jener Summe, die letztendlich am Kaufvertrag steht, Lichtjahre entfernt, weil sich diverse Extras immens zu Buche schlagen. Dazu gilt die Regel: Je größer die Yacht, desto größer die Differenz.
Paolo Buonvicini von Solaris Yacht Custom kennt das Problem – und hat eine Lösung dafür. Ohne Umschweife beziffert er die Kosten für eine Solaris 72 DH mit 4,4 Millionen Euro, ohne Steuer zwar, aber mit einer Komplettausstattung, die unter anderem zwei Wassermacher (300l/h), Karbonrigg und die komplette Bordelektronik umfasst. Eine in der Branche eher ungewöhnliche Preispolitik, aber Buonvicini will potenziellen Kunden von Anfang an reinen Wein einschenken und nicht den Preis mittels Salamitaktik nach und nach in die Höhe treiben.