Doppeltes Pech. Die private Juni-Bilanz von Roland Duller
Die Korrektur eines Innenskifehlers mit der Hand endet vor acht Wochen mit dem Trümmerbruch des linken Ringfingers. Noch dazu saublöder Termin, Geburtstag nämlich. Operation im UKH-Klagenfurt statt Festmahl in Bad Kleinkirchheim, man flickt mir die Knochenteile mithilfe zweier Bohrdrähte wieder zusammen. Tags darauf werden Ring- und Mittelfinger zwecks Stabilisierung in eine Schiene verpackt und ich entlassen. Befürchte das Schlimmste: Wie soll ich schreiben, beim Kornati Cup fotografieren, die Kornati Cup Revue produzieren und zwei Yachten testen?
Schau einer an. Das Schreiben geht überraschend gut. Sehr gut sogar. Denk- und Schreibarbeit sind harmonischer aufeinander abgestimmt als zuvor; offensichtlich denke ich so schnell wie ein gebrochener Finger. Das Fotografieren beim Kornati Cup hingegen ist mühsam, beim einhändigen Knipsen verstelle ich permanent mit der Nase DIN-Einstellung und Weißabgleich. Und die Kornati Cup Revue schicke ich nicht wie vereinbart bis Mitternacht sondern rund zwei Stunden später an den Drucker nach S?ibenik. Ich nehme an, dort hasst man mich. Sollten Sie jemals etwas von dieser Druckerei benötigen, erwähnen Sie also besser nicht meinen Namen.
Die Tests hingegen verlaufen super: Ausparken, Einparken und Lenken sind problemlos, den Rest erledigt der Chef. Könnte mich daran gewöhnen.
Land in Sicht. Dr. Irena Krusche-Mandl, Yachtclub-Kollegin und Handchirurgin im AKH, befreit mich weitgehend schmerzfrei von meinen Bohrdrähten. Anschließend verordnet sie mir eine Ergotherapie für die versteiften Finger, auf dass ich wieder schneller schreiben kann. Wozu eigentlich?