Luxus, Livestream, Leidenschaft
Februar 2025: Die private Monatsbilanz von Roland Regnemer
Durchs Reden kommen die Leut’ zsamm – zum Beispiel an Bord der neuen Cranchi Sessantadue, dem Powerboat of the Year in der Kategorie bis 24 Meter
Einerseits. Die boot in Düsseldorf ist die Leitmesse der internationalen Wassersportbranche. Von der knapp 28 m langen Luxusyacht bis zum Indoor-Wingfoil-Weltcup mit Windmaschinen im Wasserbecken – alles angreifbar und erlebbar. Below-the-line, wie man im Marketing- und Werbesprech sagt. Fachleute stehen für Auskünfte zur Verfügung, muss man warten, gibt es nicht Fahrstuhlmusik in der Dauerschleife wie am Telefon, sondern Kaffee und Knabbereien. Man trifft Partner und Freunde, verabredet sich, kommt ins Gespräch. Erfahrungen werden ausgetauscht, unzählige Segel- und Motoryachten inspiziert – alles ganz real.
Andererseits. Einer der einprägsamsten Momente meines fünftägigen Aufenthalts war dennoch virtuell eingebettet. Im Rahmen der Flagship Night, einer Gala anlässlich der Verleihung der European Yacht of the Year Awards, wird traditionell auch der Seamaster-Award vergeben, und zwar an eine Person, die im Wassersport besondere Akzente gesetzt hat. Er ging an Cole Brauer, die als erste US-Amerikanerin eine Solo-Nonstop-Regatta um die Welt absolviert hat und bei dieser Gelegenheit auch gleich zum Instagram-Star wurde. Brauer konnte die Auszeichnung nicht persönlich in Empfang nehmen, da sie zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit einer anderen Seglerin im Southern Ocean unterwegs war, aber die Live-Schaltung via Videokonferenz war von einer Bild- und Tonqualität, dass man sie im Nebenraum hätte vermuten können. Die Folge: Gänsehaut bei den Anwesenden und zig neue Follower für die coole Cole.