Bühnenreif
Februar 2024: Die private Monatsbilanz von Roland Duller
Kleine Bühne. Dank Germanistikstudium in Graz und Steirischem Herbst habe ich ein Faible für Kleinkunst. Ob Kabarett, Konzert oder Lesung, ich bevorzuge den überschaubaren Rahmen und familiären Kreis. Daheim ist das Tschocherl in Fünfhaus die Location meiner Wahl. Newcomer verdienen sich hier ihre ersten Sporen, bekannte Künstler nutzen es zum Üben und für Vor-Premieren. Mitte Jänner gab mit Stefan Anders ein Neuling sein erstes Programm zum Besten – vor gezählten neun Personen. 55 passen ins Tschocherl, es gibt also noch Luft nach oben. Danach setzte sich Anders zu uns an den Tisch und ließ ein wenig in seine Seele und das Kabarett-Universum blicken. Ein in vieler Hinsicht erstaunlicher und interessanter Abend.
Große Bühne. Tags darauf Aufbruch um fünf Uhr früh nach Düsseldorf zur weltgrößten Wassersportmesse. Bei der Flagship Night werden vor Werftchefs aus aller Welt die Preise für die Sieger bei der prestigeträchtigen Wahl zu Europas Yachten des Jahres verliehen. Die Stimmung danach ist divers, wie immer, wenn es Gewinner und Platzierte gibt. Auch hier erfahre ich Erstaunliches und Interessantes: Auf ein ausgestelltes Segelboot in den Messehallen kommen neun Motorboote. Der Bootskäufer ist nicht mehr, wie früher, durchschnittlich 30 bis 40 Jahre, sondern 50 bis 70 Jahre alt. Und einen totalen Hype gibt es um Funsportarten auf foilenden Boards. Sensationell und mit unheimlichem Aufwand in Szene gesetzt wurde dieser Trend im Becken der Halle 17. Schaut so die Zukunft aus?