Jobwechsel
Die private Februar-Bilanz von Robert Grünwald
Jobwechsel
Alles neu, alles spannend: Breche nach über 14 Jahren Yachtrevue in ein neues Leben auf, tausche den 6. gegen den 5. Stock im Mediatower und Traum- gegen Knochenjob. Zumindest kommt Letzteres allen anderen so vor. Neidvolle Fragen der Freunde zum griffigen Thema „Welche Yacht hast du vorigen Monat wieder getestet?“ spielt es künftig nicht mehr. Bei meinem neuen Vokabular – Censhare, jQuery, Javascript, Freemarker und Co. – hakt irgendwie keiner nach, komisch …
Lerne jetzt neue „Sprachen“ und Geek-Speak, verstehe oft Bahnhof, muss mir alles aufschreiben, damit ich es am nächsten Tag noch weiß, und kämpfe mich mit gefühlten hundert neuen Logins in die Tiefen des Technikmolochs.
Déjà-vu. Das Ganze kommt mir nicht unbekannt vor: Als ich 1998 in der Redaktion anfing, stürzte auch eine Lawine an neuem Wissen und unbekannten Arbeitsabläufen auf mich ein; es dauerte Monate bis ich halbwegs Fuß fasste. Und noch etwas kenne ich nur zu gut: Schreibst du etwas falsch, formulierst du schlecht, oder vertippst dich, bekommst du deine Arbeit zurückgeschmissen. Früher war es der Chefredakteur, der mir Texte blutrot redigiert zurückgab, jetzt ist es der Computer, der gemeine Fehlercodes zurückwirft und mir mein Unvermögen vor Augen führt. Aber das wird schon.
Das Schreiben gebe ich nicht auf. Das Ergebnis schaut künftig aber ein bisserl anders aus und ist nicht mehr für jedermann verständlich …