Kärnten is lei ans. Die private September-Bilanz von Roland Duller
Kärnten is lei ans. Jö schau, da Kärntner. Was sagst denn zu deinen Landesfürsten? Ob im Yachtclub in Neusiedl, bei der Grillparty im Freundeskreis oder im Stammbeisl ums Eck – mit Bemerkungen wie diesen muss man heutzutage leben, zumindest wenn man wie ich den Kärntner Dialekt (auch nach über zwanzig Jahren in Wien) pflegt. Danke Uwe Scheuch, danke Josef Martinz. Vorbei die Zeiten, als man täglich, speziell von jungen Damen, daran erinnert wurde, wie nett sich doch das Kärntnerische anhört. Obwohl, es gab auch Nachteile: Kärntner hatten es bei der Jobsuche in Wien üblicherweise schwer, da die Personalchefs sie primär als Durchreisende betrachteten, die bei nächstbester Gelegenheit zurück nach Hause abhauen würden. Ich glaub, das passiert jetzt nimmer, schöne Landschaft hin oder her.
Urlaub bei Freunden. Zugegeben, ich kann’s nicht lassen. Nach drei Wochen, die wir auf Yachten, Jollen und Surfbrettern verbrachten, stand Heimaturlaub in Bad Kleinkirchheim auf dem Programm. Wie immer wunderbar, vom Gewaltmarsch am ersten Tag einmal abgesehen. Mir persönlich wäre es in den kühnsten Träumen nicht eingefallen von BKK auf den Falkert zu wandern, das ist schon mit dem Auto kein Katzensprung. Es war JDMs Idee, die ist allerdings als Stadtpflanze mit Wanderkarten und maßstäblicher Umrechnung der Distanzen nicht wirklich vertraut – acht Stunden Wandern hatte sie sich definitiv nicht vorgestellt. Ohne Murren litt sie still, zum Glück war ich unschuldig. Danach übertrug sie mir die Törnplanung: Entspannte Touren, exzellente Brettljausen und jede Menge Eierschwammerln waren der Lohn.