Sturm und Stöckelschuhe
Juni: Die private Monatsbilanz von Judith Duller-Mayrhofer
Ansegeln. Zwölf Grad, zwölf Beaufort. Gefühlt zumindest. Unser Damenteam will trotzdem nicht kneifen, sonst schmeckt am Abend das zu diesem Anlass im UYC Neusiedlersee traditionell servierte Spanferkel nicht. Also rein in die Sprinto und unter dunklen Wolken raus aufs Wasser. Dort geraten die Weiber außer Atem und die Dinge ein wenig außer Kontrolle; wenigstens zeigt die Mastspitze immer nach oben. Wir trotzen den Elementen, kämpfen uns um den Schoppen und nehmen unseren fatalen Hang zu falschen Entscheidungen mit Galgenhumor. Lache Bajazzo, auch wenn das Herz dir bricht … Am Schluss steht ein vorletzter Platz zu Buche; was der Letzte getrieben haben könnte, ist uns unerklärlich. Einziger Trost: Es kann nur noch besser werden.
Anstoßen. Verrückte Woche, in der an jedem Abend ein Event am Kalender steht. Rein beruflich natürlich. Tausche also die geliebten Docksides gegen Highheels und stöckle von einer coolen Location zur andern. Dort pflücke ich Köstlichkeiten von vorbei schwebenden Silbertabletts und lausche mit dem Prosecco-Glas in der Hand Reden, Pressekonferenzen und Präsentationen aller Art. Nach vier Tagen bin ich am Ende. Meine malträtierten Füße machen mir das Stehen zur Qual, meine mit Fertigpizza und Nudeln mehr schlecht als recht abgespeisten Kinder erfolgreich ein schlechtes Gewissen. Und der Blick in den Spiegel offenbart gnadenlos die Folgen von zu wenig Schlaf und zu vielen Kalorien. Wenig überraschende Erkenntnis: Als It-Girl bin ich eine totale Fehlbesetzung.