Temperatursturz. Die private November-Bilanz von Judith Duller-Mayrhofer

Arbeitsplatz von JDM auf einem türkischen Luxusgulet. Wehe, wenn man mit der Augenbraue zuckt!

Arbeitsplatz von JDM auf einem türkischen Luxusgulet. Wehe, wenn man mit der Augenbraue zuckt!

Temperatursturz. Innerhalb einer Woche von 26 auf 6 Grad, Anfang Oktober wehen mir Schneeflocken um die Nase. Was ist mit der versprochenen Erderwärmung, hä?! Frustbewältigungsversuch in einem Day Spa in der Shopping City, löse den beim Ladies Day gewonnenen Gutschein für eine klassische Thai-Massage ein. Eine maliziös lächelnde Asiatin malträtiert mich mit Füßen, Knien und unglaublich spitzen Ellenbogen, zwischendurch verknetet sie hinter meinem Rücken heimlich die Beine; meine wohlgemerkt, nicht ihre. Fühle mich danach wie durch den Wolf gedreht, aber mein Chi scheint die Mitte gefunden zu haben. Zum ersten Mal in 30 Jahren Ikea-Besuch ohne eine Duftkerze erworben zu haben – das ist angewandter Zen-Buddhismus!
Dienstreise. Immer noch knapp über null Grad, also Flucht in den Süden – Türkei. Flaniere mit ein paar deutschen Kollegen von Bodrum aus durch den um diese Jahreszeit herrlich leeren Golf von Gökova. Mein Arbeitsplatz ist ein 74 Fuß langes Gulet, das zu zwei Dritteln aus blendend weißen Liegeflächen und riesigen Pölstern besteht; man ahnt, was von einem erwartet wird. Eine vierköpfige Crew wieselt um uns herum und erfüllt jeden Wunsch; auch solche, derer man sich gar nicht bewusst war. Hebt einer die Augenbraue, wird Raki oder frisch gepresster Orangensaft serviert. Verblüffend. Kaum hab ich mich an kreativ-gezieltes Nichtstun gewöhnt, muss ich wieder nach Hause. In Wien schüttet es bei 7 Grad. Seinem Schicksal kann man nicht entrinnen.

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