Über und unter Wasser
Jänner 2014: Die private Monatsbilanz von Verena Diethelm
Spätzünder. Die Segelsaison am See neigt sich dem Ende zu. Beschließe, dass das der beste Zeitpunkt ist, um endlich das Donaupatent anzugehen; wie immer am letzten Drücker. Am letztmöglichen Tag trete ich zur Prüfung an. Und habe Glück. Im Gegensatz zu meiner A-Schein-Segelprüfung auf der Alten Donau im Jahre Schnee muss ich selbigen nicht erst vom Boot schaufeln. Auch wenn mich Struden und Hößgang schon im Schlaf verfolgt haben – ich freue mich auf die erste Ausfahrt im Frühjahr.
Untergetaucht. Laser-WM und ISAF-Jahrestagung im Oman. Ohne mich. Diesmal lass ich die Segler Segler sein, schalte ab und atme tief aus. Versinke vor den Daymaniyat-Inseln in einer Traumwelt voller Mantas, Seepferdchen, Schildkröten, Muränen und Leopardenhaie. Erinnere mich an die weisen Worte eines ehemaligen Kollegen: „Wenn du dein Hobby zum Beruf machst, brauchst du ein neues Hobby.“
Sprachbarrieren. Ohne jegliche Französisch-Kenntnisse in Paris zu landen ist leichtsinnig, wenn nicht gar fahrlässig. Die Taxifahrt vom Flughafen zum Salon Nautique quer durch die Stadt gestaltet sich extrem mühsam, die Preisverhandlung mit dem Taxifahrer noch viel mehr. Endlich am Jeanneau-Stand angekommen, versperren mir Messehostessen den Weg zur neuen Monte Carlo Motoryacht. Nachdem ich mein Begehr vorgetragen habe, hält mir eine ein Bändchen entgegen und sagt in schönstem Frenglish: „’ere is se kii!“ Verwirrung. Freude. Enttäuschung, als sich der vermeintliche Schlüssel zur Luxusyacht als stinknormaler USB-Stick herausstellt. Wär auch zu schön gewesen.