Kärntner mit Karriere
Jan Pachner zieht als Generalsekretär im exklusiven Yacht Club Costa Smeralda die Strippen. Judith Duller-Mayrhofer verriet er, über welche Umwege er nach Porto Cervo kam und welche Herausforderungen ihn dort auf Trab halten
Er ist an Noblesse nicht zu überbieten. Situiert in einer malerischen Bucht an der Nordostküste-Küste Sardiniens, bietet der Yacht Club Costa Smeralda rund 600 handverlesenen Damen und Herren aus aller Welt weit mehr als die Gelegenheit, angemessen den Segelsport auszuüben. Ja, hier finden rund 700 Yachten bis zu einer Länge von mehr als 150 Metern Platz, zur weitläufigen Anlage gehören aber auch ein moderner Wellness-Bereich mit Außenpool, eine Terrasse mit grandiosem Blick, großzügige Räumlichkeiten, 24 Suiten, die Mitglieder für sich oder ihre Gäste mieten können, sowie ein Clubhaus mit bestens bestückter Bar und gehobenem Restaurant. Stil und Qualität sind Leitmotive, die sich bis ins Detail durchziehen und mit Lust gelebt werden.
Gegründet wurde der Club im Jahr 1967 von einer schillernden Persönlichkeit: Prinz Karim Aga Khan IV, Oberhaupt der etwa 20 Millionen Menschen umfassenden islamischen Glaubensgemeinschaft der Ismailiten und nach deren Auffassung ein direkter Nachkomme des Propheten Mohammed. Er verfolgte damit durchaus auch einen sportlichen Anspruch: Der YCCS schickte 1983 das erste italienische Syndikat in den Kampf um den America’s Cup, betreibt ein ambitioniertes Nachwuchsprogramm, zu dem auch die Entsendung eines Teams zum (kürzlich leider abgesagten) Youth America’s Cup gehört, und veranstaltet Jahr für Jahr zahlreiche hochrangige Regatten; als treuer Partner seht dem Club dabei seit 1984 die edle Schweizer Uhrenmanufaktur Rolex treu zur Seite.
Dass ein Club wie der YC Costa Smeralda anders geführt und verwaltet werden muss wie der typische Segelverein an einem österreichischen Alpensee, liegt nahe. So gibt es neben den Vorstandsmitgliedern, zu denen Aga Khans Tochter, Prinzessin Zahra, sowie als Commodore der aus der Hochseeszene bestens bekannte Deutsche Michael Illbruck gehört, eine ganze Reihe von Personen, die hauptberuflich und ganzjährig für den YCCS tätig sind. Einer davon ist Generalsekretär Jan Pachner und kommt – aus dem Görtschitztal.
Startpunkt Saualpe
Görtschitztal, echt jetzt? Das windet sich, von der südlichen Obersteiermark kommend, zwischen Saualpe und Guttaringer Bergland durch ein denkbar unaufgeregtes Stück Kärnten. Zu seinen Seiten lehnen sich verschlafene Haufendörfer in die Felder, eines davon trägt den Namen Wieting. Dort wurde Jan Pachner am 26. Oktober 1970 in die gute Stube eines Landhauses hineingeboren, dessen Flair von jenem der Costa Smeralda nicht weiter entfernt hätte sein können.