Rolex Miami OCR 2009, Endergebnis
Zwei österreichische Teams bei der Weltcup-Regatta vor Miami auf dem Stockerl
Der erste Weltcup-Sieg von Nico Delle Karth und Niko Resch, vor Qingdao Olympia-Achte und eine der großen Hoffnungen für die London-Spiele 2012, hatte sich abgezeichnet, die Dominanz der heimischen Skiff-Fraktion kam dennoch ein wenig überraschend. Vor allem die britische Armada, die in Australien den Winter durchtrainiert hatte und mit Paul Campbell-James & Mark Asquith auch die Auftaktsieger von Melbourne in ihren Reihen haben, war im Kollektiv höher einzuschätzen. Mit vier Wettfahrtsiegen und ebenso vielen zweiten Plätzen legten Delle Karth (25) und sein 24-jähriger Vorschoter aus Velden, den Grundstein für ihren Premierensieg, den sie im heutigen Medal Race souverän ins Trockene brachten. Die Österreicher wichen ihren schärfsten Konkurrenten, John Pink und Rick Peacock, von der Vorstartphase bis ins Ziel nicht von der Seite und behielten auch die spanischen EM-Zweiten, Federico und Arturo Alonso, ständig im Augenwinkel. „Wir hatten die Strategie zuvor durch besprochen und hätten auch einen B-Plan parat gehabt“, so das Duo, das den Miami-Triumph auf ihrer persönlichen Hitliste gleich hinter ihren Olympischen Auftritten von Athen (Platz 10) und eben Peking, sowie dem Vize-Weltmeistertitel 2007 einreiht. „Wir sind genial in die Serie eingestiegen, taktisch nahezu fehlerfrei unterwegs gewesen und haben nie Druck verspürt. Der Sieg macht enormen Appetit auf mehr und ist auch als Dankeschön für bewährte sowie neue Partner zu verstehen“, so Delle Karth der mit Niko Resch zwei weitere Wochen vor Miami trainieren wird.
Nicht minder zufrieden und glücklich bilanzieren Österreichs 470er Herren Matthias Schmid und Florian Reichstädter, die mit Rang drei für das zweite OESV-Spitzenresultat vor Miami sorgten. „Der erste Tag war katastrophal, doch wir haben uns selber aus dem Dreck gezogen und von Wettfahrt zu Wettfahrt an Sicherheit und Speed gewonnen“, so der Tenor der beiden 28-jährigen Wiener, die im heutigen Medal Race keine Chance hatten aus der Umklammerung ihrer direkten Konkurrenten zu kommen. In Summe überwiegt aber natürlich die Freude, „vor allem die Tatsache bei Leichtwind gegenüber den starken Spaniern und den ebenfalls sehr schnellen Teams aus Übersee ordentlich aufgeholt zu haben, gibt uns extrem viel Selbstvertrauen.“ Matthias Schmid und Florian Reichstädter, die nach ihrer verkorksten Olympiapremiere – „wir haben ordentlich eine auf den Deckel bekommen, aber sehr viel gelernt und mitgenommen“ – bis in den Dezember trainiert hatten, bedeutet das Miami-Ergebnis „extrem viel. Wir haben die Segelpause so kurz wie möglich gehalten und sehr hart gearbeitet, umso größer ist jetzt die Genugtuung.“
Den Auftritt der OESV-Segler rundete Sylvia Vogl, vor Miami von Alexandra Wollner an der Vorschot attestiert, mit Rang fünf ab. In Anbetracht der Tatsache, dass drei Wettfahrten verpasst wurden (Wollner hatte sich am ersten Tag die Rippe geprellt) und man als Team kaum eingespielt war, nicht übel. Am heutigen Finaltag kam das Duo auf Rang drei. Die Damen folgen dem Beispiel der Herren und werden in den kommenden zwei Wochen vor Ort intensiv trainieren.
Die nächste Weltcup-Regatta steht von 4.-10. April vor Palma de Mallorca auf dem Programm.
Endergebnisse
49er (22 Teilnehmer, 14 Wettfahrten + MR)
1. Nico Delle Karth/Niko Resch AUT 53 (1/1/3/8/2/2/2(16)/5/2/1/11/2/1/6)
2. John Pink/Rick Peacock GBR 58 (7/2/2/9/1/1/5/5/3/(10)/5/2/1/7/4)
3. Federico Alonso/Arturo Alonso ESP 62 (2/(10)/6/5/6/3/1/4/1/3/2/8/7/4/3)
470er Herren (18 Teilnehmer, 11 Wettfahrten + MR):
1. Onan Barreiros/Aaron Sarmiento ESP 26 (1/(6)/2/1/2/1/1/2/1/1/4/5)
3. Matthias Schmid/Florian Reichstädter AUT 44 (10)/5/3/2/4/2/4/3/4/4/1/6)
470er Damen (9 Teilnehmerinnen, 11 Wettfahrten + MR):
1. Henriette Koch/Lene Sommer DEN 22 (4/1/2/1/1/2/3/2/1/(5)/1/1)
5. Sylvia Vogl/Alexandra Wollner AUT 55 (2/3/(DNS)/DNS/DNS/4/5/4/5/3/3/3)