Sailing Arabia – The Tour
Eine Truppe rund um den Vorarlberger Helmut Mangold nahm als erstes österreichisches Team an einer exotischen Regatta im Mittleren Osten teil
Heute ist Sonntag, also muss das Palm Jumeirah sein: Drei Stunden Zeitverschiebung, die Umstellung auf das Wüstenklima am Persischen Golf und ein dicht getaktetes Rahmenprogramm beeinträchtigen ein wenig die Orientierung. Für pflichtschuldiges Staunen über Sehenswürdigkeiten wie die vier Kilometer durchmessende künstlich aufgeschüttete palmenförmige Insel mit Marina, Luxushotel und Privatrefugien für Superreiche bleibt wenig Kapazität. Team Mangold hat alle Hände voll zu tun, sein Boot am Auseinanderfallen zu hindern und sollte parallel dazu eigentlich eine Strategie entwickeln, wie acht konkurrierende Proficrews auf 700 Meilen in Schach zu halten sind.
„Sieben Buchstaben senkrecht: Legendärer arabischer Seefahrer?“
Die Veranstalterorganisation Oman Sail beschreibt sich auf ihrer Homepage selbst bescheiden als Nonprofit-Vereinigung mit dem Ziel, die stolze Seefahrertradition des Sultanates wiederzubeleben.
Der sportliche Blitzstart nach der Gründung 2008 unter Patronanz des Sultans von Oman entlarvt dies als eklatantes Understatement: Bereits 2009 schickte Oman Sail den ersten Araber auf eine Nonstop-Weltumsegelung. Im Extreme-Sailing-Zirkus räumte Muscats Team The Wave zwei Mal in Folge den Gesamtsieg ab. Und während man in Saudi-Arabien streitet, ob Frauen Autos lenken dürfen, wurde Raiya Al Habsi als erste arabische Fastnet-Race-Teilnehmerin für den Rolex World Sailor of the Year Award nominiert.
EFG Sailing Arabia – The Tour rief Oman Sail 2011 ins Leben. Die Regatta wird auf baugleichen Farr 30 ausgetragen, das Programm ist durchaus fordernd und besteht aus drei In-Port-Serien vor Dubai, Abu Dhabi und Doha sowie fünf langen Schlägen zwischen 60 und 280 Seemeilen.
„Sieben Buchstaben waagrecht: Wüstennomade?“
Die Idee an Sailing Arabia teilzunehmen brütete der Vorarlberger Helmut Mangold am Rande jener jährlichen Privatregatta aus, die er seit acht Jahren für ambitionierte Fahrtensegler in der Adria veranstaltet. Den dreifachen Sieger Martin Felgenhauer holte er als Skipper an Bord, Segellehrer und Mangold-Cup-Regattaleiter Martin Lindner als Navigator.