D-Zero
Laser-Champ Andreas Geritzer testet die Devoti-Jolle
Schnauf. Es war nicht einfach. Silbermedaillengewinner Andreas Geritzer hat sein halbes Leben im Laser verbracht und ist aktuell als Jugendtrainer für den Aufbau eines schlagkräftigen Radialteams verantwortlich. Den hoffnungsvollen Nachwuchs sieht der Neusiedler daher am liebsten in „seiner“ Einhandjolle.
Wir konnten ihn trotzdem zu einem Testlauf überreden. Schließlich ist der Laser eine fixe, ungefährdete Größe im olympischen Segelsport und Geritzer zudem mit jener gesunden Neugierde gesegnet, die einen aufgeschlossenen Trainer ausmacht. Also stieg er exklusiv für die Yachtrevue in den D-Zero, begutachtete mit Interesse, wie das Laser-Konzept mit modernen Mitteln in die Gegenwart umgesetzt wurde, und analysierte nach dem Test mit der objektiven Distanz eines Vollprofis Segeleigenschaften und -handling.
Der D-Zero wurde heuer im März erstmals vorgestellt. Bislang wurden 50 Einheiten verkauft, die Mehrzahl davon in England. Das Design basiert auf dem Punk Dinghy, einer von Dan Holman gezeichnete Jolle, die sich mangels eines namhaften Bootsbauers nur auf der Insel als Klasse etablieren konnte. Im Rahmen der Dinghy Academy in Valencia beschlossen Holman und Devoti eine Kooperation. Das Ergebnis war der D-Zero, eine Art optisch und technisch optimiertes Punk Dinghy. Diese Jolle wird nun von Devoti Sailing gebaut und weltweit vermarktet.
Auf den ersten Blick sieht der D-Zero wie ein Skiff aus. Großes, offenes Cockpit, schlankes Vorschiff, das vor dem Mast rasch breit wird und sich nach achtern hin kaum verjüngt. Das schräg auslaufende Heck gibt den Blick auf das flache Unterwasserschiff frei. Die Großschotführung ist ähnlich jener am Laser, die Trimmleinen werden in Klemmen hinter dem Mast belegt und bis zu einem Podest unmittelbar hinter dem Schwert geführt, damit man sie gut erreichen kann. Das Mastfall des teilbaren Karbonmasts wird mithilfe von Keilen kontrolliert, außerdem lässt sich der Mastfuß in zwei Positionen fixieren.
Vergleicht man die Eckdaten von Laser und D-Zero gibt es zwei Aha-Erlebnisse. Bei gleicher Länge (4,20 m) und annähernd gleich Breite (1,39/1,42 D-Zero) wiegt der D-Zero mit einem Rumpfgewicht von 40 kg um 19 kg weniger. Und er verfügt mit 8,1 gegenüber 7,06 m2 um einen Quadratmeter mehr Segelfläche. Im Gegensatz zum Laser, wo es mit Radial (5,76 m2) und 4.7 (4,70 m2) zwei zusätzliche Alternativen für Leichtgewichte und Jugendliche gibt, bietet Devoti Sailing nur ein kleineres Rigg mit einer immer noch stattlichen Segelfläche von 6,1 Quadratmetern an.
Optisch ist der D-Zero aufgrund des riesigen Segels eine imposante Erscheinung. Grund zum Fürchten ist das nicht, im Gegenteil.
Den gesamten Artikel lesen Sie in der Yachtrevue 11/2014!