Bavaria 37
Das runderneuerte Modell der Cruiser-Linie im Test vor Holland
Wirtschaftlich schwierige Zeiten haben auch ihr Gutes. Sie animieren zum Beispiel Designabteilungen zu besonderer Kreativität. Deshalb haben sich Yachten seit Beginn der Krise in einem Ausmaß weiter entwickelt, wie das in einer prosperierenden Phase wohl kaum der Fall gewesen wäre. Und das meist ohne nennenswerte Preiserhöhung, im Gegenteil, in vielen Fällen sind die neuen Modelle billiger als die Vorgängerinnen zu haben. Hauptprofiteure dieser Entwicklung: Die Käuferinnen und Käufer; gut so.
Als Bavaria vor rund drei Jahren die neue Cruiser-Linie präsentierte, blieb so manchem Betrachter angesichts der üppigen Dimensionen der Mund vor Staunen offen. Kritische Kommentare zu breitem Heck und hohem Freibord waren an der Tagesordnung. Es dauerte seine Zeit, doch irgendwann war selbst dem größten Skeptiker klar, dass Konstrukteure mittlerweile sehr breite Rümpfe bauen können, mit denen es sich gut segeln lässt. Damit nicht genug. Eine moderne Yacht muss über attraktive Zusatzfeatures verfügen, bei Bavaria war es die ausladende, klappbare Badeplattform. Diese wurde in Folge von allen namhaften Großserienwerften kopiert, weil es die Lebensqualität vor Anker wesentlich erhöhte.
Trotzdem wurde die Cruiser-Palette jetzt überarbeitet, was wohl in erster Linie an dem vor drei Jahren von BMW Group Designworks gezeichneten Kajütaufbau liegt, der mit seinen Luken im Schießscharten-Format nie ganz unumstritten war. Die Cruiser 37 ist das erste Modell der neu überarbeiteteten Linie, die Modelle 41 und 46 haben ihr Facelift ebenfalls bereits hinter sich und werden auf den kommenden Herbstmessen zu sehen sein.
Neuer Kern
Die Cruiser 37 basiert auf dem von Farr Yacht Design gezeichneten Rumpf der Cruiser 36. Nahezu alles andere ist neu. So gibt es statt des oben erwähnten hohen Kajütaufbaus einen zeitlosen, nach vorne hin flacher werdenden Aufbau mit langgestrecktem Lukenband, der vom englischen Büro Design Unlimited geschmackssicher gestaltet wurde.
Im Gegensatz zur 36 sollte die 37 außerdem mit zwei Rädern ausgestattet werden. Klingt einfach, machte in der Praxis aber einen kompletten Umbau notwendig, weil sich die beiden Steuerstände nun weiter vorne befinden; andernfalls wäre das Cockpit zu klein geworden. Also wurden beide Hauptschotten parallel nach vorne verschoben. Das war möglich, weil das Vorschiff der 36 so konzipiert war, dass sich auch eine optionale Nasszelle ausgegangen wäre. In der Praxis wurde diese jedoch so gut wie nie bestellt, also nutzte man diese Platzreserve und vergrößerte nebenbei das Doppelbett in der Bugkajüte.
Den kompletten Artikel finden Sie in der Ausgabe 09/13