X-Cat
Strandgerät, mit dem man segeln, rudern und paddeln kann
Das Komplizierte so weit zu reduzieren bis das Wesentliche überbleibt, das war das Ziel von X-Cat-Konstrukteur Jochum Bierma. Und wesentlich ist für den gebürtigen Holländer ganz klar der Wassersport. Sieben Jahre tüftelte der Ingenieur, der bereits sehr erfolgreich Transportrodeln konstruierte, an einem Boot, das sich ganz leicht und schnell auf- und abbauen lässt und mit dem man ein Maximum an Zeit auf dem Wasser verbringen kann.
Herausgekommen ist ein Katamaran, für dessen Rümpfe ein Rennruderboot Pate stand. Je nach Konfiguration will es Segel-, Ruder-, Elektroboot und SUP-Board sein. Der X-Cat besteht aus fünf Teilen, von denen keines mehr als 15 kg wiegt. Die fünf Meter langen Schwimmer sind aus HD-Polyethylen geformt und mit Partikelschaum auf Polypropylen-Basis gefüllt. Innerhalb von zwei Minuten ist alles ohne Werkzeug zusammengebaut, nach weiteren zehn Minuten steht auch das Rigg.
Wirklich genial sind die patentierten Klippverbindungen, mit denen sich der Kat zusammenstecken lässt. Auch das Aluminiumruder wird lediglich per Gurtklemmsystem am Mittelbalken fixiert. Eine wahre Innovation stellt das optionale Vorwärtsrudersystem dar, das einem erlaubt mit Blick in Fahrtrichtung zu rudern; möglich macht es ein gefinkeltes Umlenksystem. Ebenfalls eine Erleichterung für Ruderanfänger ist die Automatische Blatt Rotation (ABR). Damit funktioniert das Blattdrehen beim Leerhub von selbst: Sobald sich das Ruderblatt aus dem Wasser hebt und die Griffe niedergedrückt werden, dreht sich das Blatt in die Waagerechte.
Schwer beeindruckt von der hohen Ingenieurskunst, die im X-Cat steckt, wagten wir einen Probelauf am Wasser. Bei vier Beaufort ist der kleine, nur 67 kg schwere Strandkat ganz schön gefordert und mit zwei Erwachsenen, die rund 140 kg Kampfgewicht auf die Waage bringen, auch ein wenig überladen. Das hat eine tiefe Schwimmlage und etwas behäbige Manöver zur Folge. Alleine funktionieren Wenden gut, zu zweit geht es deutlich zäher um die Kurve.
Den gesamten Fahrbericht lesen Sie in der Yachtrevue 08/2014!