Hoffnung auf Wiedereinstieg
Ein Monat nachdem wir unsere Teilnahme am Volvo Ocean Race unterbrochen haben, ist es Zeit für eine Standortbestimmung. Wir arbeiten weiterhin daran, Geld für einen Wiedereinstieg zu finden, Michael Woods und ich International, Oleg in Russland. Das Interesse bei Gesprächspartnern ist ungebrochen groß, sehr viel Wohlwollen kommt uns entgegen, überall stoßen wir jedoch auf die gleichen Schwierigkeiten: in der momentanen wirtschaftlichen Lage will niemand so schnell sich verpflichten und investieren. Noch ist der Zug nicht endgültig abgefahren, viel Zeit bleibt jedoch nicht.
Am 3. Januar bin ich mit einer Mannschaft von sieben Seglerinnen und Seglern in Singapur losgefahren um „Kosatka“ in den Atlantik mit voraussichtlichem Ziel Europa zu bringen. Durch die Sundstrasse sind wir in den Indischen Ozean gesegelt, haben einen Tag neben dem Vulkan Krakatoa geankert und dann in zehn Tagen den Indischen Ozean überquert. Der Passat hat selten mit mehr als 15 kn geweht, das Boot war die meiste Zeit trocken und damit recht komfortabel, auch wenn es oft unerträglich heiss war. In Mauritius haben wir gebunkert, einen Teil der Mannschaft gewechselt und uns vor drei Tagen wieder auf den Weg Richtung Kapstadt gemacht. Der Weg durch das Rote Meer wäre viel kürzer, die Piratengefahr war mir allerdings zu hoch, und so habe ich mich für den langen Weg ums Kap der Guten Hoffnung entschieden.
Soferne wir keinen Sponsor finden, plane ich Ende Februar in Südspanien zu sein und im März weiter in die Nordadria zu segeln, wo wir die Container parken und Kostka an Land stellen werden. In den letzten vier Wochen habe ich viele Unterstützungsangebote und Emails mit Ermutigungen zum Weitermachen erhalten und möchte mich nochmals dafür bedanken.
Beste Grüße
Andreas
2632S 04954E