Noch kein Sponsor

Noch kein Sponsor

Wieder unterwegs, neuer Ozean, gleiche Wellen, leider noch immer kein Sponsor, der seinen Namen auf die gestrichelte Linie gesetzt hat. Hatten einen Boxenstopp in Kapstadt, mehr war es leider nicht. 1500 Meilen vor Kapstadt hat sich eines der beiden Tore, die den Antrieb am Rumpf abdecken, ausgehängt, 1000 Meilen vor Kapstadt wurde das 3DL Großsegel über Nacht weiß. Weiß weil sich der Kleber großflächig gelöst hatte und das Segel über zig Quadratmeter delaminert war, nach nur etwa 8000 Meilen. Es glich mehr einem Fischernetz als einem Großsegel. Daher entschied ich mich weiter weg von der Küste zu bleiben und einen weiteren Weg in leichterem Wind zu segeln. Ohne Maschine hatten wir dann ein paar sehr langsame Tage um Cap Agulhas herum und gelangten mit zwei Tagen Verspätung nach Kapstadt. In Kapstadt tauschten wir das Groß, hoben Kosatka kurz aus dem Wasser um das „Propdoor“ zu reparieren und legten am 4. Februar mit Ziel Sal auf den Kap Verden wieder ab.
Vielen Dank an die Segler des NCA, die mithalfen Kosatka von Mauritius nach Kapstadt zu bringen. Ein ausführlicher Bericht wird sicher bald auf www.nca.at zu finden sein.

Highlights der 2600 Meilen: Ben zauberte Marillen- und Zwetschkenknödel mit frischem Erdäpfelteig, im Kaltfrontdurchgang, der Sumi eine wilde Nacht bescherte, Albatrosse, Wale und Robben beim Kap der Guten Hoffnung und im Sonnenuntergang mit 22 Knoten nach\u00A0 Kapstadt zu gleiten.
Zum Volvo Ocean Race: Bedauere mehr als je zuvor, die letzte Etappe versäumt zu haben, dafür wäre Kosatka gebaut gewesen. Und auch für die nächste. Für den Ruf des Rennens halte ich es für schlecht was passiert ist. Die Yachten des Rennens, das für sich in Anspruch nimmt, die Top Veranstaltung des Hochseesports zu sein, dürfen nicht in so hohem Ausmaß versagen.

Liebe Grüße
Andreas

PS.: Ich komme auf die Austrian Boat Show in Tulln (5. bis 8. März) und freue mich darauf am Freitag und Samstag bei der Happy Hour der Yachtrevue, jeweils ab 16: 30 mit euch zu plaudern.
Außerdem gibt es täglich Vorträge am Stand von Segelwelt.at.

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Kurs Richtung Heimat

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Unglaublich, das Rennen spitzt sich am Ende noch einmal zu. Wir haben Green Dragon seit gestern Abend in Sichtweite, kurz vor Sonnenuntergang habe ich sie am Horizont entdeckt, ein kleiner, kaum erkennbarer goldener Fleck. In der Nacht kamen wir näher, verloren dann aber wieder ein paar Meilen. Am Morgen entdeckt Mikey sie zwischen den Schiffen, die vor Kuala Lumpur auf Reede liegen, eine schlanke Segelpyramide, ohne viel Krängung, während wir guten Druck im Code 0 haben. Da waren der Drache sieben Meilen vor dem Orca. Inzwischen hat sich der Vorsprung auf 4 Meilen reduziert, wir sind auf der Jagd, um auf den letzten 130 Meilen noch Punkte gutzumachen. Die Mannschaft um Ian Walker gehören zu den Besten im Feld, umso schärfer sind wir darauf, sie noch zu überholen. Der Schiffsverkehr ist wirklich unglaublich dicht, das Klima sensationell, scheint ein guter Platz zum Überwintern zu sein, wenn man den Schnee und die Kälte nicht so mag. Bin optimistisch am 24. in Österreich zu sein und mit meiner Familie Weihnachten zu feiern. Grüße Andreas









 

Herzschlag-Finale

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Inzwischen sind wir in die Straße von Malakka eingelaufen, haben das „Scoring Gate“ als Siebente passiert und arbeiten daran, Green Dragon und Telefonica Black anzugreifen. Um das Nordkap von Sumatra hat der Wind mehrere Male gedreht, wir haben die Dreher mitgenommen. Zweimal hatten wir Kosatka zum Wenden bereit gemacht, das heißt alle Segel an Deck nach Lee verfrachten und innen die Ausrüstung ebenso, insgesamt 15 Minuten Arbeit für alle, als der Wind wieder geraumt hatte und wir doch nicht wendeten. Da nach weiteren 15 Minuten der Wind nicht wieder geschralt hatte, räumten wir alles wieder nach Luv, also gegen die Schwerkraft, was ungefähr 25 Minuten dauert. Immer noch besser, als zweimal gegen den Dreher zu wenden, auch wenn es nur anstrengende Beschäftigungstherapie ist. Wir haben auch versucht, eine etwas aggressivere Linie zu segeln als die beiden vor uns. Offensichtlich sind beide sehr aufeinander konzentriert, Green Dragon weiß, dass sie bei Leichtwind keine Chance gegen Telefonica Black haben, da sie nur einen schweren Spi und eine schweren C3 an Bord haben und daher in den nächsten 24 Stunden überholen und einen Vorsprung heraussegeln müssen. Telefonica ist bedacht, zwischen Green Dragon und Singapur zu bleiben und keinen Hebel zu erlauben. Wir versuchen das auszunutzen und in kleinen Schritten weiter näher zu kommen. Wir haben für die Leichtwinde später in der Straße einen A1 Spi, der uns schon nach dem Start auf den zweiten Platz gebracht hat, eventuell reicht er um zwei Plätze gutzumachen. Der Wille ist da, das Herz dazu auch. Je nachdem auf welchem Schlag wir gerade sind (Streck- oder Holebug), zeigt der dreistündliche Positionsreport einen Gewinn oder Verlust, abgerechnet wird, wenn wir auf direkten Kurs gehen.









 

In der Straße von Malakka

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Aufregung um Delta Lloyd

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Letzte Nacht eine interessante Begegnung gehabt. Im dichten Schiffsverkehr zeigt das AIS ploetzlich ein Schiff mit dem Namen APL Austria, mit 1.4 kn driftend an. MMSI Nummer steht in den AIS Daten, ins UKW Funkgerät eingetippt und schon hatte ich eine Verbindung. Es stellte sich heraus, dass das Schiff unter Charter läuft, es war aber kein Östereicher an Bord. Kurz danach segeln wir in ein dichtes Wolkenfeld, der Himmel öffnet seine Schleusen und für eine halbe Stunde bläst es mit bis zu 38 kn, zum Glück aus 110 Grad und wir können den Bug weiter nach Osten halten. Heute Früh haben wir gewendet und sind knapp unter dem Anlieger zum Nordkap von Sumatra. Laut Quickscat sollten wir durchgehend etwas mehr Wind haben als die südlichere Gruppe. Auf den nächsten 500 Meilen hoffen wir aufzuholen. Am Kap erwarten wir, dass der Wind wieder nach Osten dreht, was die anderen Yachten bevorteilen kann. Beeindruckend (und etwas frustrierend) ist wieder einmal die Geschwindigkeit, mit der Ericsson 3 segelt, vor zwei Tagen haben wir uns noch mit denen direkt gemessen. Sergey hat sich eine Rippe geprellt und ist im Krankenstand, kein Wunder bei den Bootsbewegungen an der Kreuz. Habe in der Koje fast kein Auge zugetan, immer wieder abgehoben und am Rahmen der Rohrkoje gelandet. Grüße Andreas









 

Zwischenziel Sumatra