Durchnässt. Die private Dezember-Bilanz von Roland Duller
Montag. Fliege zu den EYOTY-Testfahrten nach Barcelona. Echt kein Honiglecken, glaubt mir aber niemand. Heuer ist es besonders hart – Dauerregen. Bevor ich die erste Yacht betrete, bin ich schon komplett durchnässt. Als sich beim Segelsetzen 50 Liter Wasser über mich ergießen entsteht jenes Wurschtigkeitsgefühl, das es an solchen Tagen braucht. Arbeite eben für ein Wassersport-Magazin.
Dienstag. Wind frischt auf 25 bis 30 Knoten auf, das erschwert das Umsteigen zwischen den zu testenden Modellen. Zum Glück hat Roman Abramowitsch seine 162 m lange Eclipse im Hafen geparkt, in deren Windschatten sich die komplette EYOTY-Flotte verstecken kann. Danke, Roman, danke!
Mittwoch. Diskutiere mit den Jungs der Eagle 44 über Sinnhaftigkeit und Fehleranfälligkeit elektrohydraulischer Großschotführung und anderer Hightech-Gimmicks. Nehmen mich offensichtlich nicht ernst. Probleme? Niemals! Wenig später steht eine Halse an. Hole die Großschot via Knopfdruck dicht, beim Fieren bleibt das Groß aber wie es ist und schon liegen wir am Ohr. Nicht so super bei 20 Knoten. Im Hafen gibt sich auch die Genua störrisch und will sich nicht elektrisch einrollen lassen. Leute, lasst euch sagen: man lernt nie aus …
Donnerstag. Bin beeindruckt von der über zwei Millionen Euro teuren Amel 64. Beim Auslaufen biegt die 53 Meter lange Ketsch Nirvana in den Hafen – und verschwindet hinter dem 340-Millionen-Spielzeug von Abramowitsch. Wie relativ Luxus doch ist, denke ich.
Wochenende. Rauf auf den Gletscher, rein in die Ski, Sonne genießen. Wahrer Luxus.