Explosive Erlebnisse
November 2013: Die private Monatsbilanz von Roland Duller
Gefährlich. EYOTY-Test, diesmal in Porto Venere nahe La Spezia. Großartige Location übrigens, mit einzigartiger Kulisse und fantastischem Essen. Wer braucht da noch Southampton …
Erste Ausfahrt am ersten Testtag, schippern frohgemut aus dem Hafen. Plötzlich hält ein Boot der Militärpolizei in voller Fahrt auf uns; an Bord springen Soldaten wild gestikulierend auf und ab. Beruhige die verdutzten Kollegen: „An Land gibt es einen Militärstützpunkt, vielleicht segeln wir etwas zu knapp am Ufer.“ Habe den Satz noch nicht zu Ende gesprochen, als neben uns eine Bombe einschlägt. Es stellt sich heraus, dass das Bojenfeld, das ich für eine Muschelzucht hielt, Zielgebiet für eine Übung ist. Geschossen wird mit scharfer Munition. Schluck.
Saugefährlich. Letzter Testtag, Wind bis 30 Knoten, alles läuft perfekt. Dann, in einer Hammerböe, ein Knall. Der Block des Achterstag-Hahnepots hat sich in ein Geschoß verwandelt, saust aus einer Höhe von drei Metern an meinem Kopf vorbei und schlägt im Cockpit ein. Doppelschluck. Nach dem ersten Schock läuft rasch wieder der Schmäh: Die Kollegen werten den Vorfall als missglückten Versuch meinerseits zum dritten Mal hintereinander einer Yacht den Mast abzusegeln …
Ursache war übrigens ein gebrochener Bolzen. Wie nachträgliche Untersuchungen ergaben, handelte es sich um keinen Materialfehler sondern einen unterdimensionierten Block von Z-Spars. Beneteau gab darauf in einer offiziellen Stellungnahme bekannt, dass man künftig bei allen Oceanis 38 einen größeren Block verbauen wird.