Und ewig lockt der Horizont

Vor zehn Jahren brachen die Österreicher Birgit Hackl und Christian Feldbauer auf eigenem Kiel zu einer Weltreise unter Segeln auf. Heute sind sie immer noch unterwegs und mehr denn je davon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben

Und ewig lockt der Horizont

2008 saßen wir am Strand von Hawaii, schauten südwärts und philosophierten über die unberührten Inselchen da draußen, ganz ohne Städte und ohne Infrastruktur. Wir würden sie wohl nie sehen können, bedauerten wir, weil halt ohne Infrastruktur auch keine Flugzeuge landen können. Doch dann dachten wir weiter, fanden eine grundsätzliche Lösung für dieses Problem und ein Jahr später auch das passende, perfekte Transportmittel zu den erträumten, paradiesischen Südsee-Atollen: unsere Pitufa, eine 41 Fuß lange, kuttergetakelte Aluminiumyacht, designt von Sparkman & Stephens. Mit angelesenem Bücherwissen, aber ohne praktische Erfahrung überstellen wir zu dritt (unsere Katze Leeloo wurde kurzerhand zur Schiffskatze erklärt) die neu erstandene Pitufa von Mallorca nach Kroatien und stolperten eine steile Lernkurve hinauf. Segeltrimm bei wechselnden Winden, Anlegemanöver in engen Häfen, das erste Mal Beidrehen bei Starkwind – bald wurde uns klar, dass Segeln ständig neue Aufgaben bringt. Und als kleine Crew muss man alle Hürden selbst bewältigen; schließlich kann man auf See nicht schnell den ÖAMTC oder einen anderen Hilfsdienst rufen. Das Wissen um diese Tatsache ist manchmal angenehm adrenalinfördernd, manchmal furchterregend, doch man wächst mit jeder gemeisterten Notsituation. Als Person und als Team – ein Lernprozess, der nie aufhört.

Es folgten sehr viel learning by doing sowie endlose Reparatur- und Vorbereitungsarbeiten in Kroatien Als Akademiker mussten wir uns so manche Handwerkskunst erst aneignen: Zuschauen, ausprobieren, vermurksen, neuerlich angehen und irgendwann schaffen, lautete unsere Devise.

2011 wagten wir den Absprung in ein alternatives Leben unter Segeln. Weder Mensch noch Boot waren damals zu hundert Prozent bereit, doch wir wollten endlich los. Mittelmeer, Atlantik, Kanaren, Kapverden – unser ursprünglicher Plan war es, so schnell wie möglich in den Südpazifik zu kommen. Doch das eilige Tempo wurde uns bald zu viel und so überließen wir uns auf den Kapverden der Entschleunigung und begannen die Reise zu genießen. Am Atlantik brach unsere sonst so verlässliche Hydrovane Windfahnensteuerung und wir mussten unser Pitufa im Zwei-Stunden-Takt von Hand steuern. Eine Segelprüfung für Fortgeschrittene, die wir trotz anfänglicher Bedenken („Unmöglich, das schaffen wir nie!“) im Endeffekt gut bestanden. Nach Regenwaldschnuppern in Suriname, südlicher Karibik, Kolumbien und Panama ging es schließlich durch den Panamakanal und damit endlich in den Pazifik.

Landung im Paradies

In unserem Traumrevier sind wir nunmehr seit acht Jahren unterwegs. Schulatlanten zeigen den Pazifik immer nur als blauen Rand der Weltkarte, um Platz zu sparen, sind Inseln zusammen geschoben und der Rest weggeschnitten. Wer ein Gefühl für die Weite dieses riesigen Meers bekommen möchte, braucht einen Globus: Dreht man ihn so, dass man das Zentrum des Pazifik im Blickfeld hat, sieht man ausschließlich Blau. Alleine die Überfahrt von Galapagos zu den Gambier-Inseln im Südosten von Französisch Polynesien dauerte 24 Tage. Französisch Polynesien selbst ist so groß wie Europa, 118 Atolle, vulkanische Inseln und gehobene Atolle bieten ein unglaublich abwechslungsreiches Segelrevier mit verschiedenen Klimazonen und Landschaftsformen zwischen 8° und 27° Süd.

Die gesamte Story lesen Sie in der Yachtrevue 9/2021, am Kiosk ab 3. September!

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