Philippinen
Die schönsten Ziele in den Central Visayas, beschrieben von Ewald Pöchtrager
Ein unentdecktes, sich über einen Archipel von 7.107 Inseln erstreckendes und abseits der Touristenströme gelegenes Segelrevier, so groß wie Adria, griechische und türkische Gewässer gemeinsam, mit interessanter Kultur und Geschichte sowie weißen, menschenleeren Stränden und fantastischer Unterwasserlandschaft gesegnet. Wo, bitte schön, soll das sein?
In Südostasien. Die Philippinen sind ein echter Geheimtipp. Auch wenn im November letzten Jahres der Taifun Haiyan eine schmale Schneise der Verwüstung hinterlassen hat, bleibt der Archipel ein wunderschönes, faszinierendes Revier für Segler, Taucher und Individualtouristen. Ein Großteil der Schäden wurde behoben, die Stromversorgung überall wieder hergestellt. Bananenstauden, Kokospalmen und Laubbäume sind nachgewachsen und saftig grün – das Leben in der Region hat sich normalisiert.
Wochenlang kann man von Insel zu Insel bummeln ohne dabei eine andere Yacht zu treffen. Idealer Ausgangspunkt für einen Törn ist die Bucht Carmen vor der gleichnamigen Kleinstadt, 40 Kilometer nördlich von Cebu-City gelegen. Von hier aus lässt sich die Inselgruppe der Central Visayas in jede Richtung erkunden.
Egal, wohin man sich wendet, erster Stopp sind in jedem Fall die Camotes Islands, die eine Reihe guter Ankermöglichkeiten bieten. An der Nordwestseite südlich des kleinen Dorfes Esparanza wartet zudem ein toller Schnorchelspot: In einer Tiefe von etwa drei Metern finden sich in- und übereinander verschachtelte Gruppen von Tischkorallen mit einer Größe von etwa zehn Metern im Durchmesser – wirklich beeindruckend. Wer lieber einen Landausflug macht, kann die nahe gelegene Timubo-Höhle besichtigen. Die Einheimischen bringen einen gegen geringes Entgelt mit dem Motorrad hin, zu sehen gibt es mächtige, gut ausgeleuchtete Stalagtiten und Stalagmiten, ein kleiner Süßwasserpool am unteren Ende der Höhle lädt zu einem Bad ein. Unmittelbar neben der Höhle befindet sich der Kalvarienberg der Insel. Der Marsch zum Gipfel dauert etwa 20 Minuten und wird belohnt mit einem herrlichen Ausblick auf den Binnensee Lake Camotes, die kleine herzförmige Insel Talong sowie, in der Ferne, auf Cebu.
Spätestens dann heißt es aber eine Entscheidung treffen: In welche Himmelsrichtung soll es weitergehen?
Kurs Nord
Segelt man von den Camotes Richtung Norden, darf man die Insel Malapasqua nicht auslassen. Trotz der vom Taifun zerzausten Palmen und der zum Teil zerstörten Ressorts schillert der Sonnenuntergang hier in besonders prächtigen Farben, und die Drinks schmecken besonders gut, sei es auf der Terrasse eines kleinen Ressorts, sei es bei einem kleinen Laden, der stets von unzähligen fröhlich schwatzenden Kindern belagert wird. Wer sich die Beine vertreten will, kann das bei einem Spaziergang zum im Norden gelegenen Leuchtturm tun, der an den Hütten der Inselbewohner vorbei führt.
Die weitere Route führt in zwei bis drei Tagesetappen an der San Bernardino Straße, in der es starke Gezeitenströmung vom Pazifik gibt, sowie am aktiven Vulkan Mount Bulusan, der zuletzt im Februar 2011 ausbrach, vorbei zur Bucht von Donsol. Sie liegt am Südostzipfel von Luzon, der größten Insel der Philippinen. Donsol ist eigentlich nur ein kleines Fischerdorf, doch zwischen Februar und Mai tummeln sich hier an die hundert Walhaie.
Den gesamten Artikel finden Sie in der Yachtrevue 5/2014!