Dubrovnik war schon bei den alten Seefahrern äußerst beliebt. Befanden sie sich auf dem Weg von Nordwesten Richtung Orient, bot diese Stadt den letzten sicheren Hafen der Adria; weiter südlich gab es nur noch offene See. Geschützt durch die vorgelagerten Inseln, konnte man hier auf besseres Wetter warten und um günstige Winde beten.
Wer heute mit dem Boot kommt, hat meist anderes im Sinn. Nirgendwo sonst in Kroatien lässt sich Segeln und Sightseeing besser verbinden als in Dubrovnik. Die „Perle der Adria“, wie die rund 42.000 Einwohner zählende Stadt gerne genannt wird, ist ein Zentrum des Fremdenverkehrs, Treffpunkt des internationalen Jetsets und nach Venedig der am zweithäufigsten besuchte Spot in der Adria. Rund 600 Kreuzfahrtschiffe machen hier pro Jahr Halt und spucken ihre Passagiere in die autofreie Altstadt, die von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Sie ist von einer Stadtmauer umgeben, die sich auf der gesamten Länge von beinahe zwei Kilometern begehen lässt, und bietet alles, was das Herz des Touristen begehrt. Auf der breiten Hauptpromenade Stradun, die über blankpolierte Steinplatten vom Stadttor Pile schnurgerade zum alten Hafen führt, reihen sich Läden und Lokale aneinander, viele davon außerordentlich schick. Wer Kultur sucht, wird Kultur finden, in Form von Brunnen, Kapellen, Kathedralen, Palästen, Patrizierhäusern oder Denkmälern. Alleine der heilige Blasius, seines Zeichens Schutzpatron der Stadt, wurde über 40 Mal als Statue verewigt … Besonders beeindruckend ist die zum Franziskanerkloster gehörige Apotheke aus dem Jahr 1317. Sie ist im Originalzustand erhalten, die älteste durchgängig betriebene Apotheke der Welt und berühmt für ihre Rosencreme. In unmittelbarer Nähe befindet sich die kleine Weihkirche St. Saviour. Hier werden Montag, Mittwoch und Freitag Kammerkonzerte bei Kerzenschein veranstaltet – ein Tipp für Romantiker und solche, die es noch werden wollen. Apropos romantisch: Im südlichen Teil der Stadtmauer gibt es zwei unscheinbare kleine, vergitterte Tore, die von den Einheimischen buzˇa (=Loch) genannt werden. Früher wurde darüber der Müll der Stadt entsorgt, heute führen sie jeweils zu einem malerisch auf den Felsklippen klebenden kleinen Café mit fantastischem Blick aufs Meer. Eines ist gut angeschrieben, um das zweite zu finden, braucht es ein wenig Spürsinn – Augen auf, die Suche lohnt sich!
Augen auf lautet auch das Motto für jene, die in Dubrovnik auf den Spuren von „Game of Thrones“ wandeln wollen. Nie gehört? Das ist der Titel einer US-amerikanischen Fantasy-Fernsehserie, die zu den erfolgreichsten der TV-Geschichte zählt und auch im deutschsprachigen Raum – vor allem beim jüngeren Publikum – sehr beliebt ist; die vierte Staffel läuft seit Jänner 2015 auf RTL II.
Diese Story ist Teil eines umfangreichen Sonderteiles zum Thema Kroatien und findet sich in ihrer gesamten Länge in der Yachtrevue 4/2015