Frauscher 1414 Demon
Das neue Flaggschiff der Gmundner Werft vereint die spritzigen Fahreigenschaften eines Sportbootes mit dem Luxus einer 14-Meter-Yacht
Bei starkem Südwestwind und 1,5 Meter hohen Wellen sieht man im April vor Porto Adriano nicht gerade viele Boote auf offener See. Die meisten Eigner sind froh, dass ihre Schmuckstücke gut vertaut in der Marina liegen und nippen in einer schicken Bar an ihrem Weinglas. Nur ein Segelboot stampft stark gerefft die Küste Mallorcas entlang. Und dann flitzen da auch noch zwei Sportboote über die Wellenkämme. Sportboote? Keine gewöhnlichen natürlich. Es handelt sich vielmehr um ein Fantom und um ein Demon.
Ja, sind die denn von allen guten Geistern verlassen? Keineswegs. Das neue Flaggschiff der Frauscher Bootswerft, die 1414 Demon, sowie die 858 Fantom, die die neue Linie der meerestauglichen Motorboote aus Gmunden begründete, machen nicht nur bei Schönwetter, sondern auch bei rauen Bedingungen beste Figur.
Die Demon ist die dritte Yacht, die aus der Kooperation zwischen der Gmundner Bootswerft, dem Salzburger Designbüro von Gerald Kiska und dem Rumpfkonstrukteur Harry Miesbauer hervorging. Das Unterwasserschiff mit tiefem V und drei Rumpfstufen, das schlanke Vorschiff mit senkrechtem Steven, die rahmenlose Windschutzscheibe und den Frauscher-typischen Lufteinlass in Z-Form, der diesmal nicht nur dreidimensional sondern auch in Sichtkarbon ausgeführt ist und das Stilelement dadurch noch mehr hervorhebt, kennt man bereits von den Vorgängerinnen.
Eine der größten Herausforderungen beim Design der Demon war das richtige Verhältnis von Innen zu Außen, berichtet Kiska. Ein Spagat, der gelungen ist. Die Demon verfügt unter Deck über eine vollwertige, komfortable Kajüte mit einer Stehhöhe von mehr als 2 Metern, zeigt über Deck jedoch die schlanken, sportlichen Linien eines Sportbootes. Möglich wurde das auch dadurch, dass der Heckbereich nicht so flach ausläuft wie bei den anderen Frauscher-Modellen. Mit ihrem stark ausgeprägten negativen Decksprung erinnert die Silhouette der Demon auch eher an einen Class1-Offshore-Racer als an einen klassischen Gentlemen's Racer.
Goldener Schnitt
Stilsicher betritt man die Demon über eine elektrisch ausfahrbare Gangway, deren Teak-Trittstufen sich so anordnen lassen, dass man entweder bequem auf den Steg oder ins kühle Nass gelangt. Eine Option, mit der man zweifelsohne beeindrucken kann – und die den monetären Gegenwert eines Mittelklassewagens widerspiegelt.
Die Raumaufteilung des Hauptdecks ist vollkommen symmetrisch. Das Heck wird von einer 190 cm langen inselförmigen Sonnenliege dominiert, unter der sich Dingi-Garage und Motorraum verbergen. Seitlich führen zwei Zugänge von der großen Badeplattform ins Cockpit, das tiefer liegt und an die Form einer Muschel erinnert.
In der Mitte thront der Steuerstand. „Wer dieses Boot kauft, ist der Chef. So muss er sich auch fühlen, nicht wie ein Taxifahrer“, erklärt Michael Frauscher, warum man das Lenkrad nicht seitlich angeordnet hat. Was den Chef sicherlich auch freut: In unmittelbarer Griffweite befindet sich ein Kühlschrank.
Das Instrumentenpanel ist funktionell und übersichtlich angeordnet, für den besonderen Style sorgen die verchromten, in der Sonne blitzenden Instrumente, sowie die rahmenlose Windschutzscheibe, bei der man die Wahl zwischen verdunkelt und transparent hat.
Hinter dem Steuerstand befindet sich eine Open-Air-Pantry; so richtig auftrumpfen kann man, wenn man die Häkchen auf der Optionenliste bei Teppan Yaki Grill und Eiswürfelmaschine macht.