In Richtung Meer
Makai. Eine junge Werft mit sehr erfahrenen Gründern drängt auf den boomenden Markt der Powerkatamarane. Roland Regnemer hat Letztere in Split besucht und dort mit dem Makai 37 das erste Modell der Palette getestet
Das Wort Makai kommt aus dem Hawaiianischen und bedeutet so viel wie „aufs Meer hinaus“. Ein passender Name für eine Werft, deren Co-Gründer das allererste Modell auf eigene Faust und auf eigenem Rumpf von Split zur Palma Boat Show fuhr. Darüber hinaus haben die Werftchefs, der Kroate Kresimir Secak und der Australier Shane Grover, nicht viel mit dem US-Inselbundesstaat am Hut. Die beiden kannten sich als Kollegen bei Seawind/Corsair in Vietnam, Secak war bereits davor in der Yachtbranche tätig und hatte fünf Jahre lang als CEO von Salona in Kroatien den Ton angegeben. Grover, der im zarten Alter von 15 Jahren sein erstes eigenes Boot gebaut hat, bringt knapp zwei Jahrzehnte Erfahrung im Bootsbau mit. Die ersten gemeinsamen Ideen für einen „mehrrümpfigen Sportcruiser, gebaut in Europa für den europäischen Markt“, wie es Kresimir Secak umschreibt, entstanden 2019 und sahen Italien als Dreh- und Angelpunkt vor. Die Pandemie warf alles über den Haufen, die Zelte in Italien wurden abgebrochen und in Polen wieder aufgebaut. Der dortige Partner schlitterte wenig später aufgrund des Ukraine-Kriegs in die Krise, also ging man schlussendlich nach Split. Dort öffneten sich Secak die Türen zu seinem ehemaligen Dienstgeber. „Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu den Salona-Eigentümern sowie den damaligen Lieferanten und dieses stets weiter gepflegt. Das hat sich letztendlich für unser Projekt als wichtig erwiesen“, schildert Secak den dritten Neuanfang. Vorhandene Formen, Maschinen und Materialien wurden in die kroatische Hauptstadt transferiert, ebenso der Lebensmittelpunkt der beiden Makai-Chefs. Zunächst wurden die freien Produktionsstrecken der Werft mit dem Bau der ersten Powerkatamarane aufgefüllt. Während unseres Besuchs vor Ort waren bereits sämtliche Slots mit Makais in unterschiedlichen Bau-Stadien belegt. Die anstehende Übersiedlung auf die andere Seite der Stadt plus Erweiterung der Werft werden die Untermieter ebenfalls mitmachen. Damit ist dann auch ein eigener Wasserzugang samt Marina verbunden. Das ist insofern praktisch, weil jedes Boot vor der Auslieferung ausführlich vor Split getestet wird und man sich bemüht, den jeweiligen Eigner dabei vor Ort zu haben.