Leopard 50
Das neuste Modell der südafrikanischen Werft ist der erste Leopard mit Flybridge und bietet mit Achtercockpit, Frontcockpit sowie Lounge jede Menge Platz zum Entspannen
Leopard hat mit einem echten Luxusproblem zu kämpfen: Die Katamarane der südafrikanischen Werft Robertson & Caine verkaufen sich einfach zu gut – wer heute seine Unterschrift unter den Kaufvertrag setzt, muss sich auf zwei lange Jahre der Vorfreude auf die neue Yacht einstellen …
Auch das neuste Modell, der im Februar 2018 erstmals der Öffentlichkeit präsentierte Leopard 50, findet geradezu reißenden Absatz und ist bis 2020 ausverkauft. Seit seiner Premiere wurden bereits 50 Einheiten bestellt, 35 gingen an private Eigner, 25 werden im Yachteignerprogramm der weltweit tätigen Charterfirma Moorings unter der Bezeichnung Moorings 5000 laufen.
Der Leopard 50 ersetzt den populären Leopard 48 und wurde wie schon das 40- und 45-Fuß-Modell von Simonis/Voogd konstruiert. Daher weist der Neuzugang auch die gleichen, typischen Merkmale auf: hoher Freibord, schmale Wasserlinie dank durchgehender Chines, große Fensterflächen und kantiges, modernes Erscheinungsbild. Eine Novität ist, dass es den Leopard 50 auch mit Flybridge gibt; diese wird als Lounge bezeichnet und lädt mit U-förmiger Sitzecke, Cockpittisch sowie großer Doppelsonnenliege zum Relaxen, Sonnenbaden und geselligem Beisammensein ein. Der Zugang erfolgt über eine freistehende Treppe vom Cockpit aus. Der Baum setzt so hoch an, dass er für die in der Lounge Sitzenden keine Gefahr darstellt, nur beim Aufstehen und Herumgehen sollten sich Großgewachsene sicherheitshalber vergewissern, wo er sich gerade befindet.
Da die Lounge in das Kajütdach integriert wurde, musste die Großschotführung überdacht werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Katamaranherstellern setzt Leopard üblicherweise auf einen Hahnepot mit zwei Taljen, was für bessere Trimmbarkeit und mehr Sicherheit sorgen soll. "Bei einer Patenthalse hat man die Dinge so besser unter Kontrolle und die Gefahr, die Segellatten zu zerstören, ist geringer", erklärt Produktmanager Arnaud Savignat. Da die Lounge jedoch keinen Platz für zwei Taljen auf dem Hardtop lässt, wurde eine lange Travellerschiene verbaut.
Ambitionierte Segler können statt der Lounge-Version die Performance-Variante wählen. Sie bietet ein normales Hardtop, einen niedriger ansetzenden Großbaum und dadurch mehr Segelfläche, ein Square-Top-Groß sowie Laminatsegel. Beim Leopard 50 Performance wird auch die Großschot wieder über einen Hahnepot am Dach geführt. Mit dem Verzicht auf Flybridge und absenkbare Badeplattform können darüberhinaus rund 650 kg eingespart werden, was 0,5 Knoten mehr Geschwindigkeit bringen soll.
Im Charterbetrieb und für die meisten Eigner wird jedoch die Lounge-Variante die bessere Wahl sein, da sie das riesige Kajütdach optimal nutzt und zusätzlichen Lebensraum schafft. Zudem verfügt der Leopard dank traditionellem Rigg mit weit vorne stehendem Mast und überlappender Genua statt der bei Katamaranen häufig anzutreffenden Selbstwendefock auch in der Lounge-Version über ausreichend Segelfläche. Standardmäßig wird ein kurzer Bugspriet verbaut, an dem Code Zero oder Gennaker für mehr Spaß bei Leichtwind bzw. auf raumen Kursen sorgen.
Knöpfchen muss man haben
Der Steuerstand befindet sich nicht auf der Flybridge, sondern in klassischer Position, etwas erhöht zwischen Cockpit und Lounge. So kann der Rudergänger sowohl mit den Gästen in der Lounge als auch jenen im Achtercockpit nahezu barrierefrei kommunizieren und fühlt sich nicht isoliert. Der Steuerstand bietet zwar zwei Personen Platz, es sind aber sämtliche Segeleinrichtungen so organisiert, dass sie sich problemlos solo bedienen lassen.