Neue Erfahrungen
November 2018: Die private Monatsbilanz von Verena Diethelm
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Und wenn eine viele Reisen macht, dann hat sie irgendwann einmal alles schon erlebt.
Denkste.
Heuer gab es viele Premieren: Erstmals habe ich einen Flug verpasst, weil sich ein Selbstmörder vor jenen Zug stürzte, der mich zum Flughafen hätte bringen sollen. Erstmals war ein ganzer Flughafen wegen eines Total-Stromausfalls für 1,5 Tage außer Gefecht. Und erstmals wurde ich vom Taxifahrer meines Vertrauens um fünf Uhr Früh stehen gelassen; er fuhr einfach an mir vorbei. Die Hoffnung, dass er zurückkommen würde, schwand nach erfolglosen Anrufen bei der Hotline, schließlich sprang ich selbst ins Auto, um unter Umgehung sämtlicher Geschwindigkeitslimits doch noch meinen Flug zu erwischen.
Bei meiner Rückkehr nahm weiteres Unheil seinen Lauf: Weder Auto noch Parkticket waren auffindbar. Ich war überzeugt, auf der zweiten Etage geparkt zu haben, hetzte aber sicherheitshalber durch sämtliche Ebenen des Parkhauses. Ein Anruf bei der Parkhaus-Verwaltung brachte Aufklärung – das Auto stand im Erdgeschoss. Mehr Aufwand war es, ein Ersatzparkticket ohne Zulassungsschein (der war natürlich zu Hause) zu erhalten. Nach zwei Stunden konnte ich endlich den Heimweg antreten, um 0:45 geriet ich bei der Stadteinfahrt von Mödling in eine Polizeistreife. Meine verzweifelt vorgetragene Kurzfassung der Geschehnisse des Tages verfehlte ihre Wirkung nicht: Der Beamte hatte Mitleid und ließ mich weiterfahren. Denn so eine Geschichte lässt sich nicht erfinden ...