Maxus 24 evo
Der pfiffige, neu entwickelte Kleinkreuzer mischt die heiß umkämpfte 24-Fuß-Klasse auf und präsentiert sich je nach Ausstattung als komfortabler Daysailer oder kompakte Fahrtenyacht für längere Törns
Die polnische Northman Werft hat zwar ihre Wurzeln und ihren Standort am zweitgrößten masurischen See, aber schon mit der ersten Yacht, einer 33er, gezeigt, dass ihr Horizont nicht am Heimatrevier endet. Inzwischen gibt es sieben Modelle von 21 bis 33 Fuß und ein Händlernetz, das von Frankreich bis nach Japan reicht.
Mit der Maxus 26 hielt modernes Design Einzug. Der Kleinkreuzer mit breitem Heck und Chines wurde 2016 als erste Segelyacht aus polnischer Produktion als European Yacht of the Year nominiert – ein Achtungserfolg, mit dem man auch die Anstrengungen, die zur Steigerung der Produktionsqualität unternommen wurden, anerkannte.
Das neueste Modell, die Maxus 24 evo, wurde im Stil der Maxus 26 neu konstruiert und soll den bisherigen Bestseller, die fast zehn Jahre alte Maxus 24, ersetzen. Ihr Rumpf ist um 15 cm länger und auch das Heck wurde verbreitert; unter Verzicht auf die Scheuerleiste hat man das absolute Maximum, das noch ein sondergenehmigungsfreies Trailern erlaubt, ausgereizt.
Chines und die nahezu geraden Bordwände schufen unter Deck deutlich mehr Platz, der hohe Freibord wird durch den bis weit ins Vorschiff auslaufenden Kajütaufbau und die langen, schnittigen Seitenfenster geschickt kaschiert. Die optische Ähnlichkeit zur Antila 24.4 (Test in YR 1/18) ist übrigens kein Zufall, stammen doch beide aus der Feder von Designer Jacek Daszkiewicz.
Zur Wahl stehen vier Kielvarianten: Hub-, Fest-, oder Twinkiel sowie die für Flachwasser am besten geeignete Standardversion mit 55 kg Schwert und 500 kg Innenballast. Wie bei polnischen Booten üblich verfügt die Maxus über eine Mastlegevorrichtung sowie eine Stütze am Spiegel, wobei Letztere abnehmbar ist.
Die Segel (durchgelattetes Groß und 105-Prozent-Genua aus Dacron) stammen von der Danziger Segelmacherei Sail Service. Am Testboot kamen aufpreispflichtige Laminatsegel im Triradial-Schnitt zum Einsatz.
Arbeitsplatz
Größe und Ergonomie des Cockpits passen für eine kleine Crew. Fallen, Strecker und Reffleinen sind nach achtern umgelenkt, Beschläge und Winschen durchdacht angeordnet, gut zu erreichen und standardmäßig von guter Qualität. Die beiden Winschenpaare am Niedergang und den Sülls sind von Andersen, die Blöcke von Ronstan und die Fallenstopper von Spinlock. In der Optionenliste sind zahlreiche Aufrüstungsmöglichkeiten angeführt.
Unbedingt empfehlenswert ist das Upgrade von der standardmäßigen Rollreff- auf eine Furlex-Anlage. Die Aufstockung der Fallenstopper auf die Vierfachvariante macht Sinn, wenn man auch das Genuafall ins Cockpit umlenken oder einen Gennaker anschaffen will. Ebenfalls sinnvoll ist die Investition ist den optionalen Großschotbock. Er stellt nicht nur eine praktische Fußstütze dar, sondern sorgt auch dafür, dass der Trimmer die Großschot im genau richtigen Winkel in der Hand hält und sie schnell aus der Klemme bekommt.
Der Einsatz von Gurtbändern statt Relingsdrähten im Cockpitbereich ist bei den meisten aktuellen Kleinkreuzern Usus; so kann man sich auf der hohen Kante bequem anlehnen.