Voller Elan

Lokalaugenschein. Die slowenische Werft brachte in den letzten drei Jahren drei neue Modelle auf den Markt, die jeweils auf ihre Art über ein Alleinstellungsmerkmal verfügen. Grund genug, dem Unternehmen im slowenischen Begunje einen Besuch abzustatten

Vakuuminfusion. Elan laminiert seit zwanzig Jahren im sogenannten VAIL-Verfahren (vacuum assisted infusion lamination) und hat dieses sukzessive weiterentwickelt

Vakuuminfusion. Elan laminiert seit zwanzig Jahren im sogenannten VAIL-Verfahren (vacuum assisted infusion lamination) und hat dieses sukzessive weiterentwickelt

In den 1980er und frühen 1990er Jahren prägten Elan-Yachten das Bild in der Adria – so gut wie jeder Charterskipper oder Fahrtenregattasegler war in dieser Zeit irgendwann mit einer Elan 31, 333, 43 oder 431 unterwegs. Die von J&J Design gezeichneten Yachten befanden sich auf der Höhe der Zeit, segelten gut und boten für damalige Verhältnisse ausreichend Platz; einzig die Nasszellen in den Charterversionen waren mitunter etwas klein ausgefallen.

1995 wurden die slowenischen Designer Japec und Jernej Jakopin von ihrem britischen Kollegen Rob Humphreys abgelöst, ein Wechsel, der Elan neue Märkte in klassischen Seefahrernationen wie Großbritannien oder Skandinavien eröffnete. Gesteigertes Interesse verzeichnete man auch in Italien, in Kroatien hingegen wurden die Charterflotten mehr und mehr mit Yachten deutscher und französischer Hersteller aufgestockt. Dem renommierten Konstruktionsbüro hielt Elan bis heute die Treue, wobei Firmengründer Rob Humphreys, der nach wie vor aktiv ist, auch an der Entwicklung der drei jüngsten Produkte Elan GT6, E6 und Impression 43 beteiligt war. Federführend agiert mittlerweile aber sein Sohn Tom.

Blick zurück

In anderen Bereichen durchlebte das 1945 in Begunje gegründete Unternehmen Elan Sports hingegen eine durchaus wechselhafte Geschichte. 1949 startete man mit dem Bau von Kajaks und kleinen Booten aus Holz, in den 1960er Jahren wurden Rennkajaks aus Polyester gefertigt, in den 1980er Jahren verlagerte man sich auf die Produktion von Segelyachten. Obwohl dieses Geschäft florierte, musste man 1991 Konkurs anmelden, Grund waren fehlgeschlagene Devisengeschäfte am damals noch jugoslawischen Markt. Die Werft wurde in Folge von kroatischen Investoren bzw. Banken übernommen, ehe sie 1999 an den slowenischen Staat bzw. an die slowenische Staatsholding SDH ging. 2015 kaufte sich die zypriotische Finanzholding Wiltan Enterprises und die Investment-Bank Merill Lynch zu 100 Prozent ein, wobei die zu Elan Sports gehörende Skiproduktion sowie die Herstellung von Komponenten für Windanlagen inkludiert waren. Drei Jahre später übernahm der finnische Fonds KJK die Produktionsstätte in Begunje. Dort baut die Werft aktuell rund 60 Yachten pro Jahr, in Zukunft will man den Output jährlich um 10 Prozent erhöhen.

Frischer Wind

Im Jänner 2018 wurde Marko Skrbin, der davor drei Jahre lang im After-Sales-Bereich tätig gewesen war, zum Direktor ernannt. Er setzte von Anfang an auf Teamwork und bereitete von langer Hand die Entwicklung der Elan GT6 vor. Sein Ziel war es, in allen drei Produktlinien (GT-, E- und Impression-Reihe) jeweils eine neue Yacht zu lancieren und dabei in vieler Hinsicht neue Wege zu beschreiten. Erschwert wurde die Umsetzung dieses ehrgeizigen Vorhabens durch die Pandemie. Es gab Verzögerungen aller Art und es war zudem praktisch unmöglich, die neuen Yachten per Messe einem breiten Publikum vorzustellen – doppeltes Pech sozusagen.

Den gesamten Bericht lesen Sie in der Yachtrevue 6/2023, am Kiosk ab 1. September!

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