Wieder unterwegs
Juni 2021: Die private Monatsbilanz von Roland Duller
Dienstreise. Man wird bescheiden, was Ausflüge betrifft. Soll in der Nähe von Melk das stärkste Personal Watercraft der Welt (also ein Ding, das man gemeinhin unter dem Markennamen Jet Ski kennt) testen. Besichtige zuerst die Werft, dann wechseln wir zu einem Schotterteich. Das Gewässer überrascht mit karibikblauem Wasser, ist allerdings gerade mal 600 Meter lang und 250 Meter breit. Wie soll ich da bitte 320 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h ausloten, ohne im angrenzenden Acker neben dem Traktor zu landen? Gebe mein Bestes, verzichte auf Messungen und steigere sukzessive den Speed. Nach einer knappen Stunde bin ich mit dem Belassi Burrasca auf du und du – und sehr froh, heil aus dieser Nummer gekommen zu sein. Uff und Schnauf.
Heimreise. Szenenwechsel an den Neusiedler See, genauer gesagt nach Rust zur Lago 26 Klassenmeisterschaft. Grau statt Karibikblau, dafür flächenmäßig eine andere Welt. Regattaauftakt verläuft für mein Team und mich ohne gröbere Kalamitäten, in die geraten wir erst danach, bei der Überstellung von Rust nach Neusiedl. Der Wind frischt so stark auf, dass er beinahe unsegelbar wird, dann schwappt auch noch eine Welle den Gennaker aus seiner Bleibe im Vorschiff. Er landet im Wasser und damit ist Feuer am Dach. Kenterung scheint unvermeidbar, doch wie durch ein Wunder tut jeder an Bord das Richtige. Können den Gennaker zurück an Bord und unsere Köpfe aus der Schlinge ziehen. Uff und Doppelschnauf.