Jubelstimmung in Portugal
Doppel-Erfolg. Das OeSV-Team kehrte von den EM-Titelkämpfen mit einer Medaille im 49er sowie einem Nationen-Ticket im Nacra17 zurück und erfüllte damit alle Erwartungen
Tick tack, tick tack. In etwas mehr als einem halben Jahr, nämlich Ende Juli starten vor Marseille die olympischen Segelbewerbe, die Vorbereitung aller Nationen läuft auf Hochtouren. Die vor Vilamoura, Portugal, ausgetragenen Europameisterschaften im 49er, 49erFX und Nacra17 boten nicht nur Gelegenheit für einen Vergleich, es wurde auch in jeder Klasse um einen europäischen Quotenplatz für die Spiele 2024 gesegelt. Der OeSV beschickte die kontinentalen Titelkämpfe mit jeweils zwei Teams im 49er und Nacra17 sowie klaren Zielvorgaben. „Wir wollen in der Skiff-Klasse in die Nähe des Podests kommen und in der Multihull-Klasse das Nationenticket holen“, so die Formulierung von Sport-direktor Matthias Schmid.
Im 49er ist Österreich ja bereits fix für die Spiele qualifiziert und es gibt mit Benjamin Bildstein/David Hussl ein erfahrenes, bei Olympia erprobtes Team sowie mit Keanu Prettner/Jakob Flachberger ein junges, hungriges Duo, das auf seine Olympia-Premiere hinfiebert. Beide Mannschaften hatten aber in der heurigen Saison inkonstante Leistungen gezeigt und waren weder mit ihrem Speed noch ihrer Präsenz an der Startlinie zufrieden gewesen. An eben diesen Punkten wurde in mehreren Trainingsblöcken intensiv gearbeitet und auch ein kurzfristiger Materialwechsel realisiert; die Früchte hoffte man bei der EM ernten zu können. Eine Hoffnung, die sich mehr als erfüllte: Nach zwei Wettkampftagen, die bei durchwegs leichten, drehenden Winden über die Bühne gingen, hatten beide OeSV-Teams jeweils einen Sieg eingefahren und lagen an der Spitze des EM-Klassements. Doppelführung in Rot-weiß-Rot, besser geht es nicht. In Folge rutschten Prettner/Flachberger zwar ab und mussten sich letztlich mit Rang neun begnügen, Bildstein/Hussl konnten sich aber in den Medaillenrängen halten und belegten in der bereinigten EM-Wertung Rang drei. Damit holte das Duo vom YC Bregenz zum zweiten Mal Edelmetall bei einer Europameisterschaft; 2020 durfte man sich über Silber am Attersee freuen. „Wir wissen aus den letzten Jahren, was zählt, und das können wir im entscheidenden Moment auch abrufen“, bilanzierte Steuermann Benjamin Bildstein und betonte, wie wichtig dieser Erfolg als Bestätigung für die bislang gesetzten Trainingsschwerpunkte sei. Großes Lob kam auch von Roman Hagara, der die heimischen 49er-Teams im Vorfeld intensiv betreut hat: „Benni und David sind in der Qualifikationsphase immer unter den ersten Zehn ins Ziel gekommen, das ist in so einem Feld eine wirklich herausragende Leistung.“