Partytime
November 2023: Die private Monatsbilanz von Judith Duller-Mayrhofer
Exklusiv. Valletta, drei Tage vor dem Start zum Middle Sea Race. Bin im Rahmen einer Pressereise auf Malta und zum Empfang der Eigner geladen, Location ist die Terrasse eines historischen Palazzo mit Blick über die Balluta Bay, auf der sich die Gäste großzügig verteilen. Getränke und Häppchen werden auf dem Silbertablett gereicht, eine mandeläugige Grazie singt zu Gitarrenklängen sanften Jazz, die Gespräche am Stehtisch plätschern dahin. Der groß gewachsene Reeder aus Hamburg erzählt vom Urlaubstörn in Sardinien, der kauzige Ire, der zum 15. Mal bei dieser Regatta dabei ist, schwärmt von Wien und den Konzerten im Goldenen Saal des Musikvereins, die er regelmäßig besucht. Alkohol wird in Maßen genossen, niemand ist betrunken, es herrscht gepflegte Langeweile.
Inklusiv. 24 Stunden später geht in der Xara Lodge die Crew Party über die Bühne, für die ich auch einen Passierschein habe. Auf dem Gelände drängt sich eine unüberschaubare Menschenmenge, in einem der Säle rockt eine Band in voller Lautstärke, wer ein Bier haben will, muss an der belagerten Bar darum kämpfen. Dank Google-Maps-Standort, der mir aufs Handy geschickt wird, finde ich die Austro-Truppe, die sich in der Nähe des Swimming Pools zusammengerottet hat. Die Gespräche drehen sich ums Segeln und andere Leidenschaften, die Stimmung ist prächtig, die Vorfreude auf das Rennen spürbar. Der Schmäh rennt; möglicherweise ist der eine oder andere ein bisschen betrunken. Der Kontrast zum gestrigen Event könnte größer nicht sein. Wo ich hingehöre, weiß ich ganz genau. Wo es lustiger ist auch.