Extreme40, Act 4
Spektakuläre Szenen vor Cardiff, Red Bull trotz Beinahe-Kenterung auf Rang zwei – mit Video!
Der letzte Tag der Extreme Sailing Series, Act 4, Cardiff presented by Land Rover verlangte den Mannschaften noch einmal alles ab. Stärke und Können waren gefragt, um Zusammenstöße und Kenterungen zu vermeiden. 60.000 Zuschauer konnten vom Ufer aus beobachten, wie die Mannschaften am anstrengenden vierten Tag mit 22 Knoten Wind zurecht kamen, der in Böen 30 Knoten erreichte. Leigh McMillan setze sich gemeinsam mit seiner Taktikerin, der Doppelolympiasiegerin Sarah Ayton, und seinem Team von The Wave, Muscat auf eindrucksvolle Weise durch. Das Team aus Oman setzte sich damit zur Halbzeit der diesjährigen Series an die Spitze der Wertung.
Nach insgesamt 32 Rennen hatte The Wave, Muscat in Cardiff die Führung endgültig erobert. Allein am letzten Tag schaffte es die Mannschaft fünfmal auf das Siegerpodest. Insgesamt konnte sie mehr Podestplätze sammeln als jedes andere Team. Beim letzten, taktisch anspruchsvollen Rennen, bei dem es die doppelte Punktezahl zu gewinnen gab, hatte McMillan natürlich auch die Saison-Gesamtwertung im Blick. Mit seiner ganzen Erfahrung gelang es dem Team, den Konkurrenten SAP Extreme Sailing Team nach hinten abzudrängen. McMillan sagte dazu: „Es ist nicht einfach, wenn du eigentlich die Wettfahrt gewinnen willst, zugleich aber die Gesamtwertung im Auge behältst. SAP Extreme Sailing Team sind als Führende der Gesamtwertung hier angereist. Uns ging es darum, sie in der letzten Wettfahrt hinter Red Bull Sailing Team abzudrängen. Das ist uns gelungen. So etwas zu tun, fühlt sich nicht besonders gut an. Aber man muss solche Möglichkeiten einfach ergreifen.“ Diese aggressive Taktik kostete SAP Sailing Team nicht nur den zweiten Platz in Cardiff, sondern auch die Führung in der Gesamtwertung.
Um Platz zwei tobte ein heftiger Kampf zwischen dem österreichischen Red Bull Sailing Team und dem dänischen SAP Extreme Sailing Team. Beide gingen mit der gleichen Punktzahl in das letzte Rennen. Wer dieses gewann, würde also vorne liegen. Red Bull Sailing Team hatte am Sonntag einen Lauf und machte kaum Fehler. Vier Siege und der dritte Platz im letzten Rennen bedeutenden für die Österreicher einen verdienten zweiten Platz. Roman Hagara, der etatmäßige Skipper, konnte wegen einer Schulterverletzung nicht mitsegeln und coachte die Mannschaft die ganze Woche über von einem Begleitboot aus. Steuermann Jason Waterhouse und Skipper Hans Peter Steinacher kamen mit den Bedingungen glänzend zurecht, segelten teilweise im Grenzbereich. Der Mannschaft gelang es sogar, nach einer äußerst knapp vermiedenen Kenterung – dazu hier das Video - die Wettfahrt noch zu gewinnen.
Hans Peter Steinacher fasst den Tag so zusammen: „Jeder wollte uns aufhalten, aber an so einem Tag sind wir einfach nicht zu stoppen. Das war einer unserer besten Tage überhaupt in der Extreme Sailing Series. Wir sind super in diesen sehr windigen Tag reingekommen, wir waren total fokussiert, und die Jungs waren so energiegeladen. Sie arbeiten wirklich hart, und haben auch bei starkem Wind wie heute keine Angst.“
GAC Pindar mit den beiden Co-Skippern Chris Draper und Seve Jarvin wurde für seine Mannschaftsleistung und seine Leistung unter Druck mit dem Land Rover Above and Beyond Award ausgezeichnet. Die Mannschaft schaffte ihr bestes Ergebnis in diesem Jahr und verpasste das Siegertreppchen mit 232 Punkten nur knapp. Fünfter wurde Gazprom Team Russia mit Skipper Igor Lisovenko.
Den harten Bedingungen an den vier Tagen mussten Boote und Mannschaften Tribut zollen. Oman Air segelte auf Platz sechs und gewann das abschließende Finalrennen in eindrucksvoller Manier. Aber selbst die doppelten Punkte, die es in diesem Rennen zu gewinnen gab, reichten nicht aus, um für die vier Wettfahrten gutzumachen, die das Team verpasste, nachdem am Samstag eine Winsch aus dem Deck herausgebrochen war. Lino Sonego Team Italia und Team Turx powered by Kaya Ropes hatten ebenfalls technische Probleme zu meistern. Obwohl beide Mannschaften es über das Wochenende auf das Siegerpodest schafften, reichte die Gesamtleistung doch nicht aus, um sich gegen die erfahreneren Mannschaften durchzusetzen.
Zur Halbzeit der Series trennen nun ganze drei Punkte die führenden drei Boote. The Wave, Muscat liegt nun einen Punkt vor SAP Extreme Sailing Team in Führung, Red Bull Sailing Team rangiert auf Platz drei. Als nächstes geht es zu einem neuen Austragungsort der weltweiten Tour: Vom 23. bis 26. Juli wird die Flotte in Hamburg mit Act 5 die zweite Saisonhälfte einläuten.
Extreme Sailing Series™ Act 4, Cardiff presented by Land Rover, Gesamtwertung nach Tag 4, 32 Rennen (21.06.15)
1. The Wave, Muscat (OMA) Leigh McMillan, Sarah Ayton, Pete Greenhalgh, Ed Smyth, Nasser Al Mashari 268 Punkte.
2. Red Bull Sailing Team (AUT) Hans Peter Steinacher, Jason Waterhouse, Jeremy Bachelin, Shaun Mason, Stewart Dodson 250 Punkte.
3. SAP Extreme Sailing Team (DEN) Jes Gram-Hansen, Rasmus Køstner, Thierry Douillard, Mads Emil Stephensen, Brad Farrand 245 Punkte.
4. GAC Pindar (GBR) Chris Draper, Seve Jarvin, Tyson Lamond, James Wierzbowski, Kazuhiko Sofuku 232 Punkte.
5. Gazprom Team Russia (RUS) Igor Lisovenko, Phil Robertson, Garth Ellingham, Alexander Bozhko, Aleksey Kulakov 213 Punkte.
6. Oman Air (OMA) Stevie Morrison, Nic Asher, Ted Hackney, Ed Powys, Ali Al Balashi 193 Punkte.
7. Team Turx powered by Kaya Ropes (TUR) Mitch Booth, Can Bayulken, Selim Kakış, Diogo Cayolla, Pedro Andrade 173 Punkte.
8. Lino Sonego Team Italia (ITA) Lorenzo Bressani, Enrico Zennaro, Andrea Tesei, Tom Buggy, Stefano Ciampalini 144 Punkte.
Extreme Sailing Series™ 2015 Saison-Wertung
1. The Wave, Muscat (OMA) 37 Punkte.
2. SAP Extreme Sailing Team (DEN) 36 Punkte.
3. Red Bull Sailing Team (AUT) 34 Punkte.
4. Gazprom Team Russia (RUS) 24 Punkte.
5. Oman Air (OMA) 23 Punkte.
6. GAC Pindar (AUS) 21 Punkte.
7. Team Turx (TUR) 19 Punkte.
8. Lino Songeo Team Italia (ITA) 14 Punkte.
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