Transat Jacques Vabre
Zwei 100-Fuß-Multihulls unterschiedlicher Altersklassen lieferten sich einen erbitterten Zweikampf, die nagelneue Foil-Version musste sich letztlich geschlagen geben
Das TJV genannte Rennen zählt zu den großen Hochsee-Klassikern. Es findet alle zwei Jahre statt, ging erstmals 1993 über die Bühne und ist seit 1995 ausschließlich für Zweier-Teams ausgeschrieben. Gestartet wird immer vor dem französischen Le Havre, die Zielhäfen variieren; heuer führte der Kurs nach Salvador de Bahia in den Nordosten Brasiliens, gewertet wurden die insgesamt 37 teilnehmenden Yachten in vier Kategorien.
In der Klasse Ultim dominiert ein bis zum Schluss spannendes Duell der Generationen das Geschehen: Die erst kürzlich zu Wasser gelassene Edmond de Rothschild, ein mit Foils ausgestatteter 100-Fuß-Trimaran aus dem Rennstall Gitana, wurde von Sébastien Josse und Thomas Rouxel erstmals im Wettkampf-Modus bewegt, Gegenspieler war die konventionelle, vergleichsweise betagte Sodebo, auf der Thomas Coville und Jean-Luc Nélias das Sagen hatten. Und die behielten die Nase vorne. Coville, ein äußerst erfolgreicher Solo-Skipper und mehrfacher Rekordhalter, jagte seine Sodebo mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 25 Knoten über den großen Teich, querte nach 7 Tagen und 22 Stunden die Ziellinie und unterbot damit den bestehenden Streckenrekord um mehr als zwei Tage. Josse und Rouxel enthüllten in Brasilien, dass sie auf Edmond de Rothschild mit mehreren technischen Problemen zu kämpfen hatten. So wurden unter anderem im Schwerwetter der ersten Tage beide Foils beschädigt, was zur Folge hatte, dass sie nicht mehr die maximale Geschwindigkeit segeln konnten. Der Rückstand auf Sodebo betrug fast zwei Stunden, Sébastien Josse nahm die Niederlage aber gelassen. „Das war der Beginn eines sehr ambitionierten Programms, das über mehrere Jahre laufen wird“, relativierte er die Platzierung, „wir beginnen diese komplizierte Renn-Maschine gerade erst zu verstehen.“