Vorschau Weltcup Miami
470er-Comeback nach Olympiapause, Debüt für die 49er-Umsteiger
Nach Melbourne, wo die olympischen Klassen im vergangenen Dezember wieder an die Linie zurück gekehrt waren, wird der ISAF Sailing World Cup 2012/13 am kommenden Samstag in Miami fortgesetzt. Während die Entscheidung in Australien ohne heimische Beteiligung über die Bühne ging, sind in der Biscayne Bay vier OeSV-Boote mit von der Partie. Das achtköpfige Aufgebot wird von Matthias Schmid und Florian Reichstädter, die nach der Olympiapause wieder in die Regattaszene zurückkehren, angeführt.
Für die Olympia-Neunten, die mit ihrer Performance sicher zu den positiven Überraschungen der England-Spiele gezählt haben, verliefen die vergangenen Monate verhältnismäßig ruhig, mit Miami beginnt sich das sportliche Rad aber wieder zu drehen. Trotz der Schaffenspause zählen Schmid/Reichstädter in Anbetracht der überschaubaren Konkurrenz zu den Sieganwärtern, die härteste Nuss wird wohl das US-Team McNay/Hughes, Nummer 7 der Weltrangliste, sein.
Auch das zweite heimische 470er Herren-Team hat Chancen auf einen Spitzenplatz, die Formkurve von David Bargehr und Lukas Mähr, zuletzt Dritte beim traditionellen Christmas Race (Palamas) weist stetig nach oben. Ähnliches gilt für Lara Vadlau und Neo-Vorschoterin Jolantar Ogar, die in Spanien einen Premierensieg einfahren konnten und sich im Zuge der Miami-Regatta erstmals mit Konkurrenz aus Übersee messen.
In der 49-Klasse zelebrieren der Vorarlberger Benjamin Bildstein und der Tiroler David Hussl ihre Regatta-Premiere, das neu formierte Duo hat sich bisher in Kroatien auf den Bootswechsel vom 470er eingestimmt und unter der Anleitung von OeSV-Trainer Ivan Bulaja trainiert. Für Nico Delle Karth und Niko Resch wurde ein spezielles Programm ausgearbeitet, dass zunächst ein intensives Segeln auf der Motte, dem schnellsten Einhand-Skiff, vorsieht. Anfang April wird dann auf den 49er gewechselt Die Olympia-Vierten absolvieren derzeit im winterlichen Österreich ein umfangreiches Ausdauer- und Krafttraining. Die beiden neu formierten Nacra-Teams, Zajac/Frank und Vogl/Czajka trainieren den Winter über in Europa und steigen Ende März vor Palma in die Weltcupsaison ein.
Die Miami-Regatta ist für sämtliche olympischen und parlympischen Segel-Disziplinen ausgeschrieben und wird am 28. Jänner gestartet. Für die 49er sind 16 Wettfahrten vorgesehen, in den restlichen Österreicher-Klassen sind elf Wettfahrten geplant.
Die Medal Race Entscheidungen erfolgen am 2. Februar.
STIMMEN:
Georg Fundak /OeSV-Sportdirektor:
„Die nacholympische Saison ist für viele Top-Leute ein klassisches Übergangsjahr. Einige pausieren länger, andere segeln Offshore-Regatten, oder haben ein Engagement im America´s Cup, spätestens 2014 sind dann wieder alle da. Bei uns haben heuer lediglich Delle Karth und Resch einen leicht abgespeckten Regattakalender, der Rest fährt das volle Programm. Wir haben die England-Spiele sehr gut analysiert und entsprechende Pläne ausgearbeitet, jetzt beginnen wir mit der Umsetzung. Die vergangenen zwei Wochen waren ungemein intensiv, wir haben sehr gut gearbeitet und jede Menge weitergebracht. Nun gilt es gewisse Dinge im Wettkampf zu überprüfen und dabei die bestmögliche Leistung abrufen.“
Matthias Schmid:
„Die Pause nach den Spielen war wichtig und hat sehr gut getan, aber jetzt kribbelt es schon wieder gewaltig. Die Segelbedingungen in Miami sind hervorragend, wir fühlen uns hier traditionell sehr wohl, entsprechend positiv war die bisherige Vorbereitung. Wir haben mit David und Lukas, aber auch den beiden Mädels vor allem bei Leicht- und Mittelwind starke Trainingspartner und effizient gearbeitet, jetzt geht es darum den Regatta-Rost abzuschütteln. Vom Leistungsvermögen her müssten wir um den Sieg mitfahren, was wir auf alle Fälle sehen werden ist, was und wie viel nach der Pause zu tun. Dementsprechend werden dann die kommenden Trainingseinheiten gestaltet.“
OeSV-Aufgebot/Miami:
470er Herren:
Matthias Schmid/Florian Reichstädter
David Bargehr/Lukas Mähr
470er Damen:
Lara Vadlau/Jolantar Ogar
49er:
Benjamin Bildstein/David Hussl