Monte Carlo 6
Das Flaggschiff der MC-Reihe bietet viel Luxus auf kleinem Raum
Nur 1,6 m Länge und ein bisschen Kevlar auf der Flybridge trennen die MC6 von der Welt der Superyachten – wenn man sich an die Logik der Beneteau-Gruppe hält. Die französische Werft lässt in Triest unter der Marke Monte Carlo Yachts Superyachten zwischen 65 und 86 Fuß bauen. 2013 wurde mit MC4 und MC5 eine neue Modellreihe aus der Taufe gehoben, die den Markt zwischen „normalen“ Sportbooten und Superyachten bedienen soll. Die MC-Reihe wird zwar bei Beneteau in Frankreich gebaut und entwickelt, das Design stammt allerdings aus derselben italienischen Feder, die auch für den exklusiven Look der Monte Carlo Yachts verantwortlich zeichnet.
Optisch orientiert sich die MC6, das diesen Winter präsentierte Flaggschiff der MC-Reihe, klar an ihren kleineren Schwestern. Der türkisfarbene Rumpf, die großen Bullaugen und der markante, tulpenförmige Wave-Splitter-Bug sind Erkennungsmerkmale, als Unterschied fällt nur das schwarze Hardtop auf der Flybridge auf.
Die voluminöse Bugpartie mit steilem Steven und starker Aufkimmung sorgt aber nicht nur für die unverwechselbare Optik, sondern soll auch Wellen und Spritzwasser besser ableiten. Die Baunummer 1 konnte das bei ersten Testfahrten vor Palma in auslaufender Dünung unter Beweis stellen. Dank 20 Tonnen Leergewicht und einer Breite von knapp fünf Metern liegt die MC6 satt in den Wellen. Auf der Flybridge, die Platz für zehn Personen bietet, vernimmt man das Plätschern der Wellen am Rumpf sowie das tiefe Blubbern der Motoren wie aus weiter Ferne. Es gelten andere Dimensionen: Mit seinem Matrosen kommuniziert der Kapitän per Bluetooth-Freisprecheinrichtung.
Vom oberen Steuerstand hat man einen guten Blick nach vorne, nach achtern wird der Blick allerdings durch die Wetbar versperrt. Daher dient eine (optionale) Heckkamera als künstliches Auge. Das Ablegen funktioniert kinderleicht mit Joystick, Zeus-Podantrieb und Bugstrahlruder. Wie ein Dampfer schiebt sich die MC6 kontrolliert seitlich von der Mole weg.
Fahrspaß
Für den richtigen Schub sorgen zwei Cummins-Dieselmotoren mit je 600 PS. Dieser Motor stellt die Standardversion und zugleich einzige Ausrüstungsvariante dar. „Wir optimieren den Rumpf immer nur für einen Motor und gehen dabei keine Kompromisse ein. Und das Optimum können wir nur mit dieser einen Motorkonfiguration erreichen“, erklärt Rosalie Le Gall Bernard, Produktionsleiterin bei Beneteau.
Trotz achtköpfiger Crew und nahezu vollen Tanks (90% Wasser, 80% Treibstoff) gleitet die MC6 zügig an, für den richtigen Trimmwinkel sorgen in allen Situationen automatisch integrierte Trimmklappen.