Ressort
Rückenwind
Ein paar Konstanten gibt es ja doch im Leben und dazu gehört der Schlaf. Wer zu wenig schläft, verkümmert. Wer zu lange wach ist, wird aggressiv, depressiv oder krank und ab einem gewissen Punkt schlichtweg wahnsinnig. Überrascht lese ich daher im Zeit Magazin, dass die Schauspielerin Sydney Sweetney, 26, über einen längeren Zeitraum mit sehr wenig Schlaf auskommen kann, teils mit nur zwei Stunden. Sydneys Energie könnte ich gerade gut brauchen. Fühle mich erschöpft, gleichzeitig überdreht, nehme alles überzeichnet wahr. Seit knapp zwei Wochen segeln wir über den endlosen Pazifik. Wir befinden uns auf halber Strecke zwischen Mexiko und Französisch Polynesien und ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. Vielleicht ist es zwei Uhr nachts, vielleicht hat sich die Zeit aber auch verschoben, nach vorne oder nach hinten, wer weiß. Oft schrecke ich aus dem Tiefschlaf auf, rufe nach Wolf, der entspannt im Cockpit sitzt und liest. Verwirrt stehe ich dann im Niedergang. Es ist ein sonderbar intensives Gefühl, sich übers Meer tragen zu lassen, fernab von allem.