Retrospektive

Die Reise unseres Lebens? Natürlich unsere erste Weltumsegelung mit Susi Q. Ich startete als 22-Jährige, die nicht wusste, was sie wollte, und kam zurück als 30-Jährige, die erkannt hatte, dass das Leben unter Segeln ihr Ding war. Dazwischen lagen acht intensive Jahre. Wir ankerten vor abgelegenen Südsee­inseln, erhielten Blumenkränze zur Begrüßung und lebten von selbst gefangenen Fischen und Kokosnüssen.

Alles ohne Sicherheitsnetz, ohne Handy, Social Media, E-Mails und Wettervorhersagen. Auch ohne AIS, Plotter, GPS und Starlink. Wir navigierten oft auf kopierten Seekarten, verwendeten Sextant und Peilkompass und schrieben per Hand Briefe nach Hause. Der Mangel an Information und Kommunikation war Fluch und Segen zugleich. Wir waren einfach weg von dieser Welt.

Unser Stahlschiff war klein und simpel und wenn es ein Problem gab, ließ es sich mit Improvisation lösen. Wir waren jung, hatten viel Zeit und keine Verpflichtungen. Wir entschieden beim Frühstück, ob und wohin wir losfahren würden – oder eben nicht. Im unbewohnten Salomon Atoll im Indischen Ozean wollten wir einen Zwischenstopp von ein paar Tagen einlegen, geblieben sind wir zwei Monate. Alles fühlte sich unkompliziert und unbeschwert an. Die Bilder und Erlebnisse von damals haben sich tief in unsere Seele eingegraben, sie beglücken und begeistern uns bis heute. Sie schweißten uns als Paar zusammen, beeinflussten unser Denken und Handeln. Und nicht zuletzt spornte uns unsere erste Weltumrundung zu weiteren Abenteuern an und machte uns zu denen, die wir heute sind: leidenschaftliche Segler, ewig Reisende.

Am 6., 7. und 8. März 2025 zeigen die Seenomaden auf der Boot Tulln jeweils um 14:00 Uhr den Kultvortrag „8 Jahre um die Welt“, der die oben beschriebene Reise zum Inhalt hat.