Stimmungsbarometer
Mai 2023: Die private Monatsbilanz von Roland Duller
Anfang April. Die Stimmung im Hause Duller ist ebenso auf dem Tiefpunkt wie der Wasserstand am Neusiedler See. Satte 23 Zentimeter fehlen auf den historisch schlechten Pegel vom Vorjahr, Segeln mit der Lago ist nicht möglich, das Wingfoilen geht gerade so mit 50 cm kurzem Mast. Und im Sommer wird das Wasser bekanntlich immer weniger – da herrscht Schluchzen und Zähneknirschen. Angesichts der schlechten Prognose sattle ich das Board bei jedem Wetter und absurd eisigem Wasser, die bekannt kälteempfindliche JDM schließt sich zu meinem Erstaunen willig an, obwohl ihre Zehen angeblich noch vom winterlichen Schischuh-Frost beleidigt sind; schön, wenn einen die Ehefrau nach 30 Jahren überraschen kann.
Ende Mai. Das Stimmungsbarometer ist gestiegen, nach dem tagelangen Schüttregen sehe ich mit deutlich mehr Zuversicht auf die kommenden Monate und kann sogar den 80er-Mast auspacken. Interessant: Seit Monaten versucht die YR-Redaktion den Vorsitzenden der Task Force Neusiedler See zu erreichen, um ihn um eine Stellungnahme zur möglichen Dotation mit Fremdwasser zu bitten. Ohne Erfolg, kein Rückruf, kein Mail, kein gar nix. Dafür höre ich den Herrn im Morgenjournal auf Ö1 eine frohe Botschaft verkünden: Der Wasserstand würde sich wieder auf dem Niveau von 2022 bewegen. Famose Strategie. Untertauchen, wenn es schlecht läuft, abwarten, bis sich die Dinge von selbst regeln, und sich dann wieder stolz zeigen. Fragt sich nur, ob es dazu eine Task Force braucht.