Der schönste Sport
Alle reden davon. Fordern Einschlägiges. Wir haben sie. Diversity. Nicht so sehr im eigentlichen Sinne, also was die Vielfalt der den Sport ausübenden Personen betrifft. Da sind wir ziemlich eindimensional, nämlich im Kern immer noch weiß, männlich, wohlhabend. Aber bezogen auf den Sport selbst sind wir Seglerinnen und Segler im Vergleich zu den allermeisten anderen Disziplinen Diversity-Kaiser. Zum Beispiel Basketball. Klar, ich kann in der Halle 5 gegen 5 oder im Käfig 1 gegen 1 spielen. Mir einen Freiwurf-Wettbewerb einfallen lassen, ein bisschen Power-Dunking mit einem Trampolin, vielleicht eine Show à la Harlem Globetrotters. Aber das war’s dann auch schon.
Selbst im Vergleich zu tendenziell abwechslungsreichen Sportarten wie Schifahren schneidet Segeln mehr als gut ab. Unsere Antworten auf die Fragen „wer segelt in welcher Alters- und Fitnessstufe auf welchem Sportgerät, bei welchen Bedingungen und zu welchem Zweck?“ sind meiner Meinung nach unschlagbar. Altersstufen? Die ganze Bandbreite. 5-Jährige, die sich erstmals im Optimist versuchen, sind genauso am Wasser zu sehen wie 85-jährige Evergreens. Fitness? Variiert extrem. Hier austrainierte Frauen und Männer auf ihren fliegenden Nacras, dort mit lädierten Hüft- und Kniegelenken humpelnde, an Land stark gehandicapte Silver Surfers, die auf einer Sonderklasse elegant ihre Bahnen ziehen. Sportgerät? Gewaltige Vielfalt. 49er und Starboot, Lagoon und AC 72, Peiso und 100-Fuß-Spezialdesign – die Liste ist unendlich lang. Gleiches gilt für die äußeren Bedingungen. 2 oder 40 Knoten Wind, Packer Stausee oder Kap Hoorn, Flachwasser oder Pazifikdünung, Windhose mit Gewitter oder strahlender Sonnenschein. Und nicht zuletzt sind auch die Motive, die uns zum Segeln animieren, höchst unterschiedlich. Mit dem Messer zwischen den Zähnen eine Regatta absolvieren, gemütlich wasserwandern, den Atlantik überqueren oder zwecks Imbiss dem anderen Seeufer entgegen streben – alles ist möglich.
Fazit: Wir sind Teil eines wunderschönen Sports. Seine Vielfalt (Diversity! Wir!) ist gewaltig. Erzählen wir anderen davon. Und nachdem zumindest kalendarisch der Frühling vor der Tür steht: Genießen wir es.